Samstag, 8. November 2014

Kommentar zu einem Interview mit Herrn Mazyek


Focus Magazin - Ausgabe Nr. 45 vom 03. November 2014

Aiman A. Mazyek (Deutsch-Syrer) ist Politologe, Islamwissenschaftler und Journalist. Er ist derzeit Vorsitzender des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD) und über dies gern gesehener Talkshowgast. Auch in zahlreichen Diskussionsrunden im Fernsehen hat Herr Mazyek schon so einige Islamböller losgelassen, weshalb mir dieser Mensch von seiner Denke her nicht unbekannt ist. Daher bin ich wenig überrascht über den folgenden Quirl, den Herr Mazyek in einem Interview im oben genannten Heft von sich gibt.
Aiman Mazyek: »Der Islam ist eine friedliche Religion!«
Frage: »Ist die Gewalt im Koran angelegt?«
Aiman Mazyek: »Es gibt keinen Zwang in der Religion, heißt es im Koran. Pluralität wird mehrfach angemahnt. Es gibt vereinzelt Verse, die bei der fundamentalistischen Lesart als Gewaltaufruf missbraucht werden könnten. Aber das ist weder Meinung der Gelehrten noch die über tausendjährige Auslegungspraxis!«
Herr Mazyek. Sie leugnen bewusst die Realität der gelebten Lesart des Korans! Diese kommt täglich in den Ländern zum Ausdruck, in denen der Islam kulturell und religiös verwurzelt ist. Nicht nur bei der IS oder deren Schlachtkumpanen! Beginnen Sie endlich, die Wahrheit zu verkünden, von der Sie andauernd behaupten, diese mit Ihrer Religion zu besitzen! Von daher betrachten Sie diese Collage nicht als Verunglimpfung Ihrer Person. Vielmehr soll diese Ihnen dabei helfen, der Wahrheit ins Gesicht zu schauen!
Nicht, dass ich Ihnen, Herr Mazyek, mit meinem Kommentar irgendetwas unterstellen möchte - dahin gehend, dass Sie mit Ihren Aussagen die Realität vollverschleiern wollten, da Sie die real existierende islamische Gewalt guthießen. Derartiges würde ich mich nicht erdreisten zu behaupten. Aber Ihre - Entschuldigung - naiven verallgemeinernden Aussagen können so nicht unkommentiert bleiben.

Natürlich darf die Beteuerung in dem Statement von Ihnen, Herr Mazyek, nicht fehlen, dass der Islam eine friedliche Religion ist. Und offen gesprochen habe ich nicht vor, auf diesen Dauerbrenner an dieser Stelle näher einzugehen.

Viel interessanter hingegen ist die Wortwahl von Herrn Mazyek in den folgenden Sätzen. Pluralität wird mehrfach angemahnt, sagt er da. Pluralität bedeutet Vielzahl sowie eine Vielfalt oder auch die Koexistenz von Vielfalt. Von was also spricht dieser Mensch da?
Meint er Vielzahl im Kontext zur Religion, dann bezieht sich dies wohl darauf, dass es gemäß Koran verboten ist, neben Gott andere Götter anzubeten oder ihm solche beizugesellen. Nun gut. Das sehen wir Christen ebenso. Von daher bringt uns der Islam nichts Neues.
Zuvor spricht er davon, dass es keinen Zwang in der Religion gäbe. Prima, denke ich mir. Auch das sehen wir Christen ebenso. Also wieder nichts Neues. Nur ist es bei uns Christen so, dass ich mit freier Willensbekundung sowohl in eine christliche Konfession eintreten als auch wieder austreten kann und darf. Im Islam aber ist ein von muslimischen Eltern geborenes Kind per Definition ein Moslem. Und einmal Moslem immer Moslem. Wer vom islamischen Glauben abfällt, darf gemäß Koran bestraft und sogar getötet werden. Wenn nicht dies, muss er auf ewig in der Hölle schmoren.
Sure 4:
88 Was ist mit euch, dass ihr hinsichtlich der Heuchler in zwei Scharen gespalten seid, wo doch Allah sie wegen dessen, was sie verdient haben, umgekehrt hat? Wollt ihr denn Rechtleiten, wen Allah in die Irre gehen lässt? Wen aber Allah in die Irre gehen lässt, für den wirst du keinen Weg finden.
89 Sie möchten gern, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, sodass ihr alle gleich seiet. Nehmt euch daher von ihnen keine Vertrauten, bevor sie nicht auf Allahs Weg auswandern! Kehren sie sich jedoch ab, dann ergreift sie und tötet sie, wo immer ihr sie findet, und nehmt euch von ihnen weder Schutzherrn noch Helfer,
90 Bla Bla Bla - Schutzklausel für diejenigen, mit denen die Moslems einen Vertrag haben - bla bla bla!

Na sieh einer mal an, Herr Mazyek. Keinen Zwang in der Religion.
Außer, dass der Muslim den Islam nicht mehr verlassen darf.
Außer, dass der Muslim fünf Mal am Tag beten MUSS!
Außer, dass der Muslim ein Mal in seinem Leben zur Haddsch MUSS.
Außer, dass der Muslim streng auf Halal-Lebensmittel achten MUSS.
Außer, außer, außer.
Außer, dass ein Christ, der sich in einem islamisch regierten Staat weigert, Muslim zu werden, eine hohe Steuer zahlen MUSS!
Außer, wenn in Saudi Arabien ausländische Gastarbeiterfrauen erst dann nicht mehr von ihrem Arbeitgeber vergewaltigt werden, wenn sie zum islamischen Glauben übergetreten sind.


Sorry, Herr Mazyek, dass ich an dieser Stelle nicht weitere Tatsachen aufzählen mag. Denn der sonstige aufgeklärte Leser weiß um all diese Missstände zum Thema der geheuchelten Zwanglosigkeit im Islam. Daher empfehle ich Ihnen einfach mal, die westliche Suchmaschine Google anzuschmeißen (http://www.google.de/#q=Islam+Gewalt → vorherigen Link einfach anklicken und staunen) und sich zu informieren. Nach einem solchen Tatsachenstudium dürften Ihnen derartige Fauxpas‘ nicht mehr unterlaufen. Aber bitte nehmen Sie sich ausreichend Zeit für dieses Studium. Denn diese List(e) ist lang - viel zu lang.

Nun aber sagten Sie, Herr Mazyek, dass die Pluralität im Koran angemahnt wird. Ich darf Ihnen hier einmal unterstellen, dass in der Art, wie Sie dies sagten, eine plurale Deutung zulässig ist. Daher sollten wir uns ebenso die Auslegung betrachten, die sich auf die Vielfalt oder auch die Koexistenz von Vielfalt bezieht.
Unter Vielfalt verstehen wir deutsche Bundesbürger nicht erst seit Kurzem das multikulturelle Zusammenleben mit Ausländern und Immigranten. Aber das haben Sie ja wohl hoffentlich nicht gemeint. Oder etwa doch?
Aber auch hierzu lässt sich aus obiger Sure, Vers 89 zitieren » ... Nehmt euch daher von ihnen keine Vertrauten, bevor sie nicht auf Allahs Weg auswandern! ...«
Nun - durchaus gibt es eine Reihe von Koranversen, die ebenso dazu mahnen, sich mit den Ungläubigen nicht in eine Pluralität zu begeben, um bei Ihrer Wortwahl zu bleiben. Gleichermaßen existieren eine Vielzahl an Fatwas von anerkannten islamischen Rechtsgelehrten, die Selbiges zur Warnung geben und vor der Vermischung und Anfreundung mit  Kāfirs - äh sorry - islamfremden Kulturen warnen, ja dies sogar verbieten.
Und? Was sagen Sie hierzu? Haben diese ehrenwerten studierten muslimischen Herren etwa auch nichts mit dem Islam zu tun?

Nun denn, weiter im Text. Was haben Sie sonst noch so von sich gegeben?
Kurzgefasst: Koranverse, die zum Gewaltaufruf missbraucht werden könnten - dies aber nur bei einer fundamentalistischen Lesart.
Aber genau das ist ja das Problem mit Ihrem unheiligen Buch. Denn eben diese Lesart des Korans ist zu einhundert Prozent zulässig. Vor allem, weil die hierfür infrage kommenden Verse aus der späteren Schaffensperiode Ihres Propheten stammen und daher entgegengesetzte frühere Verse aufheben. Da will ich von Ihnen nicht hören, dass Sie dies persönlich anders sehen und leben. Denn eben diese gewalttätige Auslegung ist zulässig und wird munter praktiziert - nicht nur von der IS oder ihren Schlachtkumpanen. Und so dürfen Sie sich nicht wundern, wenn einzelne Verse bei der fundamentalistischen, also der buchstabengetreuen Lesart als Gewaltaufruf korangetreu verstanden und umgesetzt werden.
Eben dies gehört mit zu ihrem Islam. Die fortwährende Beteuerung, all diese Gewalt habe nichts mit dem Islam zu tun ist gleichbedeutend damit, wie wenn ich behaupten würde, die Kreuzzüge oder die Inquisition hätten nichts mit dem Christentum zu tun. Leider ist dem so und stellt neben weiteren Verbrechen des Vatikans ein dunkles Kapitel des Christentums dar. Im Unterschied aber zu dem Islam und seinem Propheten kann ich sagen, dass die Gewalt, die von Christen verübt wurde, mit der Lehre des Jesus von Nazareth nicht begründet werden kann - und erst recht nicht göttlich legitimiert ist. Hiervon zeugen nicht nur die Evangelien selbst - darüber hinaus ebenso die moderne Forschung zum Leben und zur Lehre Jesu.

Aber auch Ihre Relativierung in ihrem Satz mit dem kleinen Wörtchen ‚könnten‘ ist eine Augenwischerei. Ja - eventuell, da muss mal ein Rechtsgelehrter genauer prüfen, könnte also sein - muss aber nicht, wir wollen ja nicht so voreilig Urteilen - bla bla bla.
Auch das entspricht der immer häufiger zu beobachtenden Tradition der Muslime in Deutschland, dass sie sich allesamt nicht verbindlich äußern können oder wollen. Und eben dies geschieht mit solch einer Wortwahl, wie der Ihren.

Und bitte - was behaupten Sie da von der tausendjährigen Auslegungspraxis, die eine koranbasierte Gewalt nicht zu kennen scheint? Sorry - aber mit einem solchen Unfug, den Sie da von sich geben, mag ich mich nicht weiter beschäftigen. Dennoch erlaube ich mir zu sagen, dass Sie den aufgeklärten und geschichtskundigen deutschen Bürger mit derartigen Phrasen in seiner Intelligenz beleidigen.

So - zuletzt aber dann doch noch einmal zu dem Dauerbrenner: Der Islam ist eine Religion des Friedens.

Hierzu ein Auszug aus dem ägyptischen Fernsehkanal Al-Rahma vom 6. März 2009.
Ein kleiner Junge betet vor laufender Kamera. Und so, wie er das tut, voller Eifer, Inbrunst und froher Überzeugung.
»Oh Alla, bitte vernichte und zerschlage die Juden vollkommen. Oh Allah, quäle die Juden mit Krankheit, für die es keine Heilung und Hilfe gibt. Schicke einen Blitz auf sie nieder vom Himmel. Oh Allah, quäle sie mit jeder Art von Pein. Oh Allah, sende Schwärme von Ababil-Vögeln auf sie nieder, die sie mit Steinen von gebranntem Ton bewerfen, und verwandele sie in Stroh, das gefressen wurde. Oh Allah, mache ihre Frauen zu Witwen - so wie muslimische Frauen zu Witwen gemacht wurden. Allah, mache ihre Kinder zu Waisen - so wie muslimische Kinder Waisen wurden. Oh Allah, segne die Anstrengungen der Mujahideen. Oh Alla, bring uns bald den Sieg. Amen, Amen. Frieden und Segen für euch!«
Hernach wird der arme und bedauernswerte Junge vom Moderator für sein wunderschönes Gebet gelobt: »Gut gemacht. Gut gemacht!« Dann versichert er den Zuschauern mit Bezug auf den kleinen Jungen: »Dies ist ein Schritt, um ein zukünftiger Prediger zu werden!«

Wie bitte, Herr Mazyek, Sie glauben nicht, dass derartige Friedensgebete von einem Muslim gesprochen werden? Dann schauen Sie es sich am besten gleich hier an.


Oha - nun könnte mir ein arabisch sprechender Moslem versuchen weiszumachen, dass die Übersetzung vollkommen falsch sei. 

Nun - wie wäre es dann damit:
 

Fatwa zur Verfluchung der Juden

Von dem Rechtsgutachtergremium des qatarischen Religionsministeriums!

Rechtsgutachten Nr: 156.641 (Anm.d.V. - Der Leser bestaune die hohe Nummer)

Die Verfluchung der Juden ist kein Fehler!

Frage: »Vor einiger Zeit habe ich die Juden verflucht. Aber als ich dies tat, hatte ich unüberlegt erst gedacht, die Juden wären eine Rasse. Allerdings hatte ich die Juden, die zum Islam übergetreten sind, von der Verfluchung ausgenommen, weil ich dachte, diese wären ebenfalls eine Rasse, nicht eine Religion. Später habe ich meinen Fehler eingesehen und erkannt, dass die Juden eine Religion[sgemeinschaft] sind und keine Rasse. Selbstverständlich sind alle Juden Ungläubige. Habe ich mich dadurch versündigt?«

Antwort: »Sie haben dadurch nichts Falsches getan. Denn die Juden, die die Botschaft Muhammads - Allahs Segen und Heil seien auf ihm - erreicht hat und die nicht daran [an den Islam] glauben, sind verhasste Ungläubige und dem Feuer versprochen. Im Gegensatz dazu sind diejenigen von ihnen, die an Muhammad glauben - Allahs Segen und Heil seien auf ihm - nicht mehr Juden, sondern Muslime geworden.

Dass die Juden eine Rasse sind, ist eine falsche Behauptung. Denn sie stammen von verschiedenen Rassen ab, wie wir im Rechtsgutachten Nr. 49581 geschildert haben.«

Offengestanden, da halte ich es lieber mit den Worten von dem Juden Yeschua.

Matthäus Kapitel 5, Verse 38-51

38 Ihr habt gehört, dass da gesagt ist: »Auge um Auge, Zahn um Zahn.« 39 Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel; sondern, so dir jemand einen Streich gibt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar. 40 Und so jemand mit dir rechten will und deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. 41 Und so dich jemand nötigt eine Meile, so gehe mit ihm zwei. 42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will.
43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.« 44 Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, 45 auf dass ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er lässt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner? 47 Und so ihr euch nur zu euren Brüdern freundlich tut, was tut ihr Sonderliches? Tun nicht die Zöllner auch also? 48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.
49 Aber das alles, was ich euch eben sagte, hat nichts mit dem Islam zu tun! Die Jünger, die bei ihm saßen und seiner wunderlichen Rede zuhörten, fragten ihn: Rabbi, was ist denn ein Islam? 50 Jesus aber lachte laut und frohen Herzens, da er sprach: Oh ihr meine lieben Ahnungslosen. Da habe ich mich mal wieder in einer zeitlichen Divergenz bewegt und euch von dem kundgetan, was ich den Menschen erst in etwa zweitausend Jahren sagen werde! 51 Nicht schon wieder, sagten die Jünger und stimmten mit ihrem Meister in sein frohes Lachen ein.
Nun denn, Herr Mazyek,
wenn Sie sich jetzt ärgern, dann habe ich für Sie eine kleine Inspiration.