Mittwoch, 26. November 2014

Interview mit Jesus - Teil 1

Es war nicht einfach, einen Termin mit einer derart prominenten Person wie Jesus von Nazareth zu vereinbaren. Schließlich ist er zur gegenwärtigen Zeit äußerst beschäftigt. Dennoch konnte er mir zwischen seinem aktuellen Einsatz für die syrischen Christen und der Apokalypse einen Termin einräumen.
In diesem Interview spricht Jesus über sich sowie das Verhältnis von Mensch zu ihm sowie über das Wesen des Menschseins als solches. Er berichtet, wie es dazu kam, da wir Menschen auf dieser Erde landeten und über den Weg, den wir zurück in unser Paradies beschreiten können. Ebenso eröffnet er einen kleinen Blick in die gegenwärtige sowie künftige Weltsituation im Lichte der Apokalypse. Hierbei äußert er sich unter anderem über den Antichristen. Von Interesse ist zudem seine Schilderung über die Entstehung des Islams und weshalb sich eine Menschenseele dazu entschließt, in eine Kultur mit dieser Religion freiwillig zu inkarnieren.

Guten Tag Herr von Nazareth!

Shalom! Friede sei mit dir, Medardon. Auch ich grüße dich!

Shalom! Herr von Nazareth, bevor ich in unser Interview einsteige, möchte ich meinem Dank Ausdruck verleihen, dass Sie auch heute noch, zweitausend Jahre nach ihrer Kreuzigung und Auferstehung, für uns Menschen immer ein offenes Ohr haben.

Sicher doch, Medardon. Gerne. Aber bitte - rede mich mit Du an. Und obgleich ich meinen wahren Namen Yeshua bevorzuge, so rede mich gerne mit Jesus an. Grund eurer Gewohnheit, du verstehst.

Sehr freundlich, Jesus. Danke. Und wie steht es mit dem Titel Christus?

Hier wäre es mir angenehmer, wenn du mich mit meinem hebräischen Original ansprechen möchtest. Ha-Mashiach.

Gerne. Bevor wir auf die aktuelle Weltlage zu sprechen kommen, möchte ich zuvor über grundlegende Dinge reden. Über deine Identität herrscht hierzulande große Verwirrung. Die Spekulationen über deine Person reichen von einem wirren Wanderprediger über einen zweitrangigen Propheten bis hin zu der Vorstellung, dass du Gott seist. Wer also bist du wirklich?

Gott!

Aha. Gott! DER Gott?

Jesus lacht.
Ich wusste, dass du nachhaken wirst. Da du mir jedoch bei deiner vorherigen Aufzählung keinen großen Spielraum ließest, habe ich mich für die naheliegendste Antwort gemäß deiner Auswahl entschieden.

Wärest du so freundlich, dies näher zu erläutern?

Durchaus. Es ist nur so, dass dein begrenztes menschliches Gehirn die wahren Dimensionen nicht begreifen wird. Daher versuche ich, es so einfach wie möglich auszudrücken. In Wahrheit bin nicht ICH Gott, sondern Gott ist ICH, was heißen will, ich bin, der in sein Dasein aus sich selbst heraus hervorgetretene einpersönliche Gott. Hierbei ist es wie mit einem Menschen. Frage. Aus welchen Wesenheiten bestehst du, Medardon?

Nun, aus Seele, Geist und Körper!

Ich sehe, du hast deine Hausaufgaben gemacht. Toll! Damals sprach ich zu den Geschöpfen im Himmel: ‚Lasst uns Menschen machen nach unserem Ebenbild.‘ Und so verlieh ich euch Menschen wie jedem Geschöpf euer größtes und wertvollstes Besitztum - den lebensspendenden Gottesfunken, die Seele. Diese ist analog zu setzen mit Gott dem Einen. Ohne Seele wäret ihr Menschen weder in der Lage zu Leben noch zu Lieben. Ebenso verlieh ich euch eine Identität, euren Geist. Dieser ist analog zu setzen mit mir. Und zuletzt formen beides, Seele und Geist, immer einen Körper - das ist ein Gesetz des göttlichen Prinzips von Persönlichkeit. Ganz gleich, woraus dieser Körper beschaffen ist. Zum Beispiel aus irdischer oder himmlischer Materie.

Aha? Gibt es da noch mehr? Ich meine - weitere Ausdrucksformen?

Natürlich. Bevor wir aber hierauf zu sprechen kommen, sollten wir zunächst vorherige Frage zu Ende bringen.

Selbstverständlich. Bitte!

Der Menschen wird als eine ganzheitliche Person wahrgenommen, obgleich er wahrhaftig aus drei Wesenheiten besteht. Ebenso verhält es sich mit Gott. Gott der Vater ist der sich seines Selbst bewussten Ungeschaffene. In ihm ist fortwährendes Wachstum. Da sich Gott unaufhörlich fortentwickelt, ist es keinem seiner Geschöpfe möglich, ihm von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Um dies aber zu ermöglichen, manifestierte Gottvater seine Identität. Dieser wohnt inne all seine Macht und Autorität. Gleich bei dem Menschen, dem die Autorität der eigenen Seele innewohnt. Von daher: Ich bin diese Identität Gottes. Wer mich sieht, der sieht den Vater. Ist doch logisch. Ebengleich dir - wer deinem Körper begegnet erschaut ebenso deine Identität sowie deine Seele. Und je mehr an deiner Identität wahrhaftige Liebe und Aufrichtigkeit zu erkennen ist, umso stärker dringt der Gottesfunke, deine Seele, durch dich hindurch. Soweit verstanden?

Ich denke schon. Demnach ist Gott also einpersönlich und nicht dreifaltig. Wer dir begegnet, der begegnet gleichermaßen Gottvater?

Richtig!

Demnach - unter Berücksichtigung deiner Erklärung gleich meines eingeschränkten Begriffsvermögens - bist du Gott.

Nun - ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich! Oder bist du so vermessen zu sagen, dass du mit deiner Seele zu einhundert Prozent identisch seist? Wohl kaum. Und das wirst du auch niemals sein. Denn gleich wie Gott, entwickelt sich die Seele immer weiter, so auch deine Identität unaufhörliches Wachstum erfahren wird. Daher begreife dich zuletzt in allem, was du tust und was du bist als ein unaufhörlicher Pulsschlag deiner Seele.

Verstanden. Und wie sieht die Seele nun aus? Besteht sie aus Licht oder irgend so etwas?

Gleichwenig, wie du Gottvater von Angesicht zu Angesicht zu sehen vermagst, ebenso wenig kannst du deine Seele sehen. Oder vermagst du deine Liebe oder dein Leben mit deinen Augen zu sehen? Hierbei rede ich nicht von deren äußerer Wirkung. Ich rede von deren Sein.

Nein, vermag ich nicht. Das leuchtet ein. Belassen wir es vorerst dabei. Soweit habe ich es verstanden, werde dem aber noch eine Weile nachsinnen wollen!

Das ist richtig und so ist es gut!

Und wie ist das mit den anderen Ausdrucksformen des Körpers? Du sagtest vorhin, es gäbe irdische sowie himmlische Materie aber auch noch weitere!

Ihr Menschen sprecht zum Beispiel gerne von Geistern und setzt dies mit dem Geist als solchem gleich. Dies trifft aber nicht zu. Gleich der Seele wirst du den Geist selbst mit deinem Auge nicht erschauen können. Die sogenannten Geister besitzen einen transmateriellen, durchlässigen Körper. Der Geist selbst besteht aus einer Art Licht, nicht aber auf Photonenbasis. Dann gibt es noch die dämonischen Leiber, die von ihrer Dichte weit unter dem irdischen Leib existieren. Um hier und jetzt aber alle Ausdrucksformen des Geistes zu benennen, dafür reicht unsere Zeit nicht.

Durchaus, dennoch danke für diese kurze Erläuterung. Kommen wir zur nächsten Frage, die uns Menschen sehr beschäftigt. Was ist die Sünde, von der du uns freigekauft haben sollst? Denn unter Einbeziehung unserer gegenwärtigen Weltsituation scheint das ja offensichtlich nicht geklappt zu haben!

Du sagst es!

Ach. Das erstaunt mich jetzt doch sehr!

Wieso? Du sagtest ‚offensichtlich‘. Um indes meine Antwort auf deine Frage zu begreifen, musst du die Sicht nach innen antreten.

Ah, jetzt. Verstehe. Und das bedeutet was?

Ihr Menschen hattet damals nach eurer Schöpfung von mir alles Erdenkliche geschenkt erhalten. Ein ewiges Leben, eine paradiesische Welt, Schönheit und Harmonie, uneingeschränkte Liebe, Friede sowie unermessliche Freuden, unbegrenzte Kreativität gleich eurem innewohnenden Vermögen als auch Drang, unaufhörlich zu schöpfen. Ja, das war eine gute Zeit. Wir alle hatten viele Ewigkeiten einen unermesslichen Spaß miteinander. Euch Menschen waren keine Grenzen gesetzt - einzig dieser, der göttlichen Ordnung nicht zuwiderzuhandeln.

Wenn ich dich kurz unterbrechen darf. Was ist oder besagt die göttliche Ordnung?

Mit der göttlichen Ordnung verhält es sich, gleich deinem eigenen Heim. Wenn du hier jemanden zu Besuch einlädst, so sprichst du: Fühle dich ganz, wie zu Hause. Damit möchtest du zum Ausdruck bringen, dass dein Besucher dazu eingeladen ist, sich bei dir wohlzufühlen. Wenn dieser deine Einladung annimmt, so käme er nicht auf den Gedanken, als Erstes die Wände einzureißen, alle Gläser aus dem Schrank auf den Boden zu schmettern und hernach den Fußboden in seine Bestandteile zu zerlegen. Vielmehr würde dein Gast deine häusliche Ordnung als auch dich persönlich respektieren. Es versteht sich von selbst. Eben dem gleich existiert in dem Haus Gottes eine göttliche Ordnung.

Eine Hausordnung also! Und was steht da so alles drinnen?

Erhebe dich nicht über deine Mitgeschöpfe und eifere niemals gegen deinen Schöpfer!

Mehr nicht? Nichts von Liebe oder dergleichen?

Nein! Denn die Liebe war euch immer gegenwärtig.

Aha! Und?

Eben dies ist damals geschehen, da ihr gegen euren Schöpfer geeifert habt. Aber in einem Ausmaß - Junge, Junge. Zuletzt war das Haus Gottes eine einzige Bruchbude. Ihr habt euch aufgeführt wie die Verrückten.

Ist das so? Und wie kam es dazu?

Nun ja, alles lief bestens. Es war, wenn ich mich recht erinnere, am dritten Wendegrad des siebenten Äons. Ja, genau. Es war ein wunderschöner Samstag zur Mittagszeit. Die Sonne stand hoch am Himmel, würzige Luft, frisches Gras. Wir lagen gemütlich beisammen auf der Wiese und machten Picknick. Es war ein sehr vergnüglicher Tag. Stanley und Oliver brachten uns nach Herzen zum Lachen und einer meiner liebsten Brüder sang die wundervollsten Lieder. Du musst wissen, Elvis war schon immer mit einer derart begnadeten Stimme ausgestattet, wie ihr ihn hier erleben durftet.

Aha! Demnach gibt es Menschen, die bereits damals lebten und zur heutigen Zeit inkarnierten?

Jesus lacht in Tränen!
Oh Medardon. Ihr alle lebtet damals im Paradies. Jeder Einzelne von euch Menschen. Oder glaubst du in der Tat, Gott wäre derart unbarmherzig, eine neue Seele in diese grausame Welt zu setzen, ohne dass diese es selbst zu verantworten hat?

Interessant. Darauf würde ich nachher gerne noch einmal zurückkommen. Wie aber ging es damals weiter, an diesem sonnigen Tag?

Wie gesagt, es war ein rund herum schöner Samstag. Dann aber zogen dicke Gewitterwolken auf. Dunkel und bedrohlich. Oh, oh, dachte ich mir sogleich, der gefallene Fürst. Ihr kennt ihn unter dem Namen Luzifer. Nicht, weil dies sein wahrer Name ist. Zu diesem wurde er von daher, da ihr diese lateinische Übersetzung des Wortes Lichtbringer auf ihn angewendet habt. Lassen wir es aber so stehen, der Einfachheit halber. Zumindest - ihr Menschen habt euch sehr gewundert, ob der heraufziehenden Finsternis. Durchaus waren euch Gewitterwolken nicht unbekannt. Aber derart Finstere, nein - das kanntet ihr bislang noch nicht. Nun denn. Es wurde also finster. In der Mitte der bedrohlichen Finsternis rissen die Wolken auf und Luzifer trat hervor. Mit seiner ganzen, ihm verbliebenen Strahlkraft, die noch um ein Vielfaches heller war, als ihr es je gesehen hattet. Ja, ja - mein Luzifer. Er hatte schon immer einen Hang zur Dramatik. Alle Menschen staunten. Nie zuvor sahen sie eine solch überwältigende Schönheit. Er war in der Tat von einzigartiger Schönheit. Bis auf den heutigen Tage wäre er unübertroffen, hätte er Grund seines Falles seine Glorie nicht verloren.

Moment! Luzifer gibt es also wirklich?

Natürlich!

Demnach sind die Geschichten, die wir uns hier auf der Erde über ihn erzählen, wahr? Also, dass er gegen dich eiferte und sich über dich erheben wollte? Weshalb du ihn zuletzt von deiner Seite verbannen musstest?

Nun, im Kern stimmt deine kurze Zusammenfassung. Das tatsächliche Geschehen war selbstredend viel komplexer und fern jeglicher irdischer Beschreibungskraft. Was denkst du, wie der sich aufführt, wenn er beleidigt ist. Man könnte sagen, er ist der Vater des Beleidigtseins. Keiner beherrscht diese Kunst so perfekt wie er, gleich seiner ihm Unterwürfigen. Wie auch immer. Für jetzt können wir es so stehen lassen.

Gut. Nun aber zurück zu dem besagten Tag, als Luzifer den Menschen erschien. Was tat er?

Den größten Frevel, den du dir vorstellen kannst. Bis zu diesem Tag war den Menschen die Existenz Luzifers nebst dessen Verbannung nicht bekannt. Nicht, weil ich ihnen dies verschweigen wollte. Es war einfach nicht nötig, von ihm zu wissen. Streng genommen ist es eine Angelegenheit einzig zwischen ihm und mir - bis auf den heutigen Tag. Nach seiner Verbannung sagte ich ihm, er und seine Gefolgschaft können jederzeit zu mir zurückkehren. Er müsse jedoch wie jeder andere auch, die Hausordnung akzeptieren, gegen die er verstoßen hatte. Jedenfalls, er trat in Erscheinung und unter erneuter Umgehung der göttlichen Ordnung, sprach er: Ich bin Gott. Ihr seid meine Diener. Wer sich mir unterwirft, wird mir gleich.

Das entspricht ja dem, was wir in unserer Bibel über die Versuchung Evas lesen können. Als Satan, die Schlange, zu ihr eben dies sagte, sie könne Gott gleich werden, wenn sie die Frucht von dem verbotenen Baume äße.

Erneut bricht Jesus in ein tränenreiches Lachen aus.
Adam, Eva und die Schlange. Ha ha ha haaa. Ja, dieses einfache Sinnbild trifft auch weiterhin zu. Es ist nur so. Wenn wir uns im Himmel Witze erzählen, dann unter anderem über diejenigen von euch Menschen, die in der Tat daran glauben, dass es sich bei diesem Sinnbild um ein reales Ereignis handelt.

Ihr macht über uns Witze?

Ja. Kennst du den schon? Kommt der Papst in den Himmel!

Äh. Nein? Und, wie geht‘s weiter?

HA HA HA HA! Das war er schon. HA HA HA HAAAAAA!

Okay, verstehe ich nicht so wirklich. Aber gut. Vielleicht später!

Ha ha ha ha, ja. Wo waren wir stehen geblieben?

Ich dachte, du seist allwissend?

Ich? Nicht immer. Mein gottväterliches Sein, ja. Ich aber muss mich ja auch mal hin und wieder entspannen dürfen. Wüsste ich alles - oh je bloß nicht. Dafür habe ich unter anderem meine Engelsboten. Du verstehst?

Gut. Also, du warst dabei zu erzählen, wie die Menschen Grund Luzifers Erscheinen und seiner Schönheit staunten und er ihnen sagte, er sei Gott.

Richtig. Und nachdem er zur Unterwerfung und seiner Anbetung aufgerufen hatte, ließen sich in der Tat Milliarden Menschenseelen von ihm blenden. Sie alle folgten ihm.

Aha! Und weshalb bist du hier nicht eingeschritten und hast diesem Hokuspokus deinen Einhalt geboten?

Wo bliebe da der freie Wille?

Stimmt! Und was folgte dann?

Selbstverständlich habe ich sogleich laut und deutlich alle Geschöpfe des Himmels, nicht nur die Menschen, gemahnt. Dahin gehend, diesem Lügner nicht zu folgen.

Anscheinend haben nicht alle auf dich gehört!

Du sagst es!

Und dann. Was geschah dann?

Das, was unumgänglich war. Um die göttliche Ordnung im Himmelreich weiterhin aufrecht halten zu können, habe ich euch raus geschmissen aus dem paradiesischen Garten. Und was habt ihr für einen Rabatz gemacht. ‚Bäh, ich will nicht. Du blöder Himmelsfurz.‘ Geschrien, getobt habt ihr - ja sogar einen Krieg wolltet ihr zuletzt beginnen. Da habe ich euch kurzerhand rausgeworfen.

Und wohin sind wir gegangen?
Nun, hierhin auf die Erde. Ich konnte euch ja nicht einfach mal so ausradieren aus dem Leben, nur weil ihr von eurem eigenen freien Willen, den ich euch gab, Gebrauch machtet. Zum einen entspricht eure Vernichtung nicht meiner Absicht, zum anderen hätte ich mich damit auf die Ebene Luzifers herabbegeben. Denn du musst wissen. Luzifer ist ein hervorragender Listenschmieder und macht seit je her, was er will. Du glaubst ja nicht, was der schon alles angestellt hat. Nach dem Interview kann ich dir gerne noch ein paar Geschichten über ihn erzählen, wenn die Zeit dafür reicht.

Spannend, liebend gerne. Nun aber - du sprachst davon, dass du die Menschen rausgeschmissen hast, so sie hier auf der Erde landeten. Wieso ausgerechnet hierher?

Ich musste einen Ort für euch finden, welcher eurer vorherigen Entscheidung entsprach. Ihr unterwarft euch Luzifer und trenntet euch somit von eurem Schöpfer. Nicht nur von seiner Ordnung. Um aber lernen zu können, so ihr versteht, was eure Unterwerfung unter ein gottfeindliches Wesen bedeutet, musstet ihr die Existenz des Todes erfahren. Denn der ewige Tod, also das absolute Nichts, wäre die Konsequenz daraus, wenn es den Schöpfer nicht gäbe. So einfach ist das. Die Erde und euer Leben hierauf ist eine Welt des Todes. Alles unterliegt einem ewigen Kreislauf von Geburt, befristetem Dasein und zuletzt, der Tod. Ab der ersten Sekunde eures Lebens steuert ihr einzig und allein auf euren Tod zu. Egal was ihr versucht und unternehmt. All das fällt zuletzt von euch ab, da ihr sterbt. Diesem Gesetz könnt ihr nicht entkommen. Das ist eine hervorragende Triebkraft um die einzige Wahrheit, auf die es wirklich ankommt, zu begreifen, zu erlernen und zuletzt wiederzuerlangen. Im Grunde ist es dem wahrsten Sinne des Wortes nach ein Erkennen. Du kanntest es, hast es vergessen, musst es eigenständig wiedererlernen. Bis du dir eines Tages sagst: ‚Ah ja. Ich kenne es bereits. Nun, da ich es er-kenne‘.

Viele Menschen sagen, ohne Dualität sprich ohne Gegensätze wäre ein Erkennen nicht möglich. Um die Liebe zu erfahren, braucht es als Dual den Hass. Um das Leben zu erkennen, braucht es als Dual den Tod. Der Dual von Gott ist der Teufel. Was sagst du dazu?

Die Einleitung deiner Frage trifft halbwegs zu. Dualität bedeutet himmlisch gesehen nicht Gegensatz als vielmehr ein bestätigendes Gegenüber. Zum Erkenntnisgewinn braucht es ein Dual, das ist wahr. Deine Ausführung hingegen entspricht einem niederen irdischen Denken. Der Dual der Himmelsgeschöpfe sind die Menschen. Der Dual von Gottvater bin ich. Der Dual von Liebe ist das Leben. Hass ist eine andere Form von Liebe. Während die Liebe als höchste Ausdrucksform das Selbstopfer kennt, so ist es beim Hass das töten Anderer - ganz gleich aus welchen Motiven heraus. Auch daher sprach ich damals, an ihren Früchten werdet ihr erkannt. Das Thema könnte ich stundenlang fortsetzen. Diese kurze Darstellung aber sollte gereichen, dass ein halbwegs intelligenter Mensch diesen Gedanken selbstständig weiterführen kann.

Du sprachst zuvor von der einzigen Wahrheit? Die da wäre?

Was denkst du?

Nun, dass außer Gottvater niemand anbetungswürdig ist!

Prima. Aber das versteht jedes kleinste Kind. Worauf es aber wirklich ankommt, ist einzig zu lieben. Denn die Liebe ist das allumfassende Wesen sowie Bewusstsein Gottes. Dieses, welches eurer Seele innewohnt. Eben diese Liebe hattet ihr damals mit eurer Unterwerfung unter Luzifer feilgeboten und verraten. Ihr ward es selbst die sich von dieser einzigartigen Liebe getrennt habt. Eben diese müsst ihr euch hier auf der Erde erarbeiten und untereinander verdienen. Durchaus kannst du Liebe geschenkt erhalten. Um diese aber jemandem anderen zu schenken, musst du sie in dir selbst entdecken und zur Entfaltung bringen. Basierend auf deinem eigenen freien Willen.

Verstehe. Das ergibt einen Sinn!

Gell! Daher sprach ich damals so wie heute zu den Menschen: Liebe Gott von ganzem Herzen, mit all deiner Kraft, deinem ganzen Denken und deiner ganzen Seele. Und liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das ist es, worauf es als ein Geschöpf und Kind Gottes wahrhaftig ankommt sowie der göttlichen Ordnung entspricht. Alles andere ist sekundär und ergibt sich von alleine, wenn du diese zwei einfachen Gebote befolgst. Du darfst eines verstehen. Du kannst den Menschen zu alles mögliche Zwingen. Aber dass dieser dich aus ganzem Herzen, nach freiem Willen und seiner ganzen Kraft liebt. Dazu kannst du ihn einzig einladen - nicht aber zwingen. Wahrlich, ich sage dir. Wenn du über andere Menschen Macht besitzt, so kannst du ihnen Regeln und Gesetze aufnötigen. Auch solche, die besagen, dein Untertan müsse dich lieben, andernfalls drohst du ihm mit Folter oder gar mit dem Tode. Oder täte er dich lieben, so erwarte ihn ein gewaltiger Lohn. Dies aber ist keine wahre Liebe, die auf einer freien Entscheidung, gar auf einem freien Willen beruht. Eine erzwungene oder erkaufte Liebe wird dich eines Tages verraten. Daher zwingt dich Gott auch nicht dazu, ihn zu lieben. Das Einzige, was er tut, ist dies, da er dich deiner eigenen Wahl gegenüberstellt. Das ist das Geschehen sowie das Gesetz seit Anbeginn dieser Welt.

All dies ist einleuchtend, obgleich ich dem noch nachsinnen muss. Dennoch stellt sich mir die Frage, wäre es für dich nicht einfacher gewesen, all die abtrünnigen Menschenseelen zu vernichten und sie hernach neu zu schaffen?

Hast du Kinder, Medardon?

Ja, sieben. Vier Töchter aus erster Ehe und drei Söhne aus meiner zweiten Ehe.

Und was würdest du zum Beispiel mit einer deiner Töchter machen, wenn sie sich gegen dich und andere Menschen verbrechen würde?

Hm. Es täte mir im Herzen weh. Und ja, ich wollte alles Mittels meiner Liebe dransetzen, sie auf den rechten Weg zurückzuführen? Selbst dann noch, wenn sie im Gefängnis säße.

Weshalb würdest du es tun wollen?

Ganz einfach. Weil ich meine Kinder liebe!

Siehst du. Aus eben selbigem Motiv handle ich. Würdest du deine Kinder töten oder ihnen grausam schaden wollen, nur weil sie auf Abwegen gingen? Sicher nicht. Und wie wolltest du, an rein weltlichen Maßstäben gemessen, deine Tochter erneut zeugen? Und selbst dann muss sie, einmal wiedergeboren, dieselbe Schule durchlaufen, so sie lernt und versteht.

Demnach ist unsere Verbannung auf die Erde ein Gnadenakt deinerseits?

Nein, Medardon. Dies war das Zeugnis meiner Liebe für euch. Mein Gnadenakt war ein anderer.

Aha, der da wäre?

Du fragtest mich eingangs nach der Sünde, von der ich euch Menschen freigekauft habe. Nun, nachdem ich dir Vorheriges schildern durfte, wirst du sicher wissen, welches die größte Sünde darstellt. Denn das Wort Sünde bedeutet Getrenntsein - sich von etwas abspalten. Daher wohnt der sogenannten Erbsünde ein bestimmtes Ereignis inne, welches du nun lernen konntest.

Ah ja. Unsere Unterwerfung unter Luzifer nebst unserem Anspruch, Gott gleich sein zu wollen! Also eine Gottesleugnung.

Du sagst es. Und eben hiermit habt ihr euch von Gottvater abgespalten. Ebenso habt ihr eure Seelen an Luzifer verkauft. Nicht in der Art, wie es heutzutage von einigen Menschen praktiziert wird. Es war in diesem Sinne ein Generalverkauf eurer Seelen. Dies bedeutete für euch eine unüberwindbare Kluft zwischen euch und eurem Gottvater. Seither war Luzifer euer Herrscher, euer Fürst. Ihm wart ihr unterstellt und er konnte mit euch machen, was er wollte. Eben dies tat er auch. Allein seinem Gesetz und seinem Diktat wart ihr ausgeliefert. Dies aber brachte euch zuletzt mit eurem Seelenbewusstsein, das von einer unaufhörlichen Liebe, in Widerstreit. Als dieser Punkt in euerer Menschheitsreife einsetzte, war der Moment gekommen, da ich aktiv eingreifen konnte.

Und wie hast du eingegriffen?

Ich erwählte aus der ganzen Menschheit einen Mann. Ihm zeigte ich mich. Ebenso, wie du mich jetzt gegenübersitzen siehst. Abraham war ein Mensch mit einem derart aufrecht liebenden Herzen, so es mich erfreute. Zu seiner Zeit ein echter Hingucker. Ha ha ha. Jedenfalls, ihn unterwies ich darin, ein Volk zu gründen, welches zur rechten Zeit, dann, wenn es der Menschheitsreife entspricht, mich aufnehmen und beherbergen würde. Und so wurde er zu meinem Follower - ha ha ha! Dieses Volk solle von ihm gegründet und von seinem Sohn Isaak sowie dessen Sohn Jakob ausgehen. Jakob, der in seinen späteren Jahren von mir den Namen Israel erhielt, da er mit Gott leibhaftig gerungen hat. Dieser Name ist Sinn gebend für das Ringen der Menschheit als Ganzes mit Gott. Von daher war es wichtig, das ich mir frühzeitig ein Volk erwählte, so mein Plan sich seinen Weg bahnen konnte.

Dein Volk - die Juden!

Wie kommst du darauf?

Nun, als Mensch warst du doch ein Jude!

Die Juden, lieber Medardon, sind das Haus Juda meines Volkes Israel. Aber ja, zur damaligen Zeit bildeten sie das Herzstück meines Volkes. Und überdies waren sie die einzig Verbliebenen, die sich an meine Lehre erinnerten, die ich über Tausende Jahre hinweg meinem Volk in sein Herz legte. Auch wenn meine Lehre zuletzt arg entstellt war, weshalb ich zu meinen Jüngern sprach, dass ich die Lehre erneuere. All die anderen Häuser meines Volkes zerstreuten sich damals in die gesamte Welt, da die Babylonier in ihr Land einfielen. Auch von daher kann gesagt werden, dass zum heutigen Zeitpunkt fast ein jeder Mensch auf der Erde zum Volk Israel gehört. Dies aber bis ins Detail zu ergründen, würde an dieser Stelle zu weit führen.

Gut. Wenn ich es recht verstehe, so kultivierte sich das Wissen um den einen wahren Gott sowie dessen Wesen innerhalb dieses auserwählten Volkes Israel. All das, was wir in unserem Alten Testament lesen können.

Ja aber auch nein. Du musst eines wissen, Medardon. Ja, als ich Moses von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand und er mich nach meinem Namen fragte, so antwortete ich ihm: Ich bin der Gewesene, der Seiende und für immer Bleibende - was zu dem unaussprechlichen Gottesnamen YHWH führte. Jedoch - nicht immer war ich es, der sich unter diesem Namen den Menschen zu erkennen gab. Immer wieder täuschte Luzifer meinem Volk listenreich vor, er sei ich. Immer dann, wenn die Menschen auf sein Blendwerk hereinfielen, folgten Kriege, Gräueltaten und Hass. Da die Menschen dies nicht erkannten, wurde Gott zuletzt für einen rachsüchtigen und grausamen Gott gehalten. Einer, der mit Höllenstrafen und Ähnlichem drohte. Dies jedoch entspricht nicht meinem Wesen noch meinen Absichten. Dennoch war eine derartige Entwicklung unvermeidbar. Daher sandte ich immer wieder meine Geschöpfe auf die Erde zu meinem Volk, so es zurückgeleitet würde auf den rechten Weg - die sogenannten Propheten der alten Zeit. Zudem - schau dich in deiner Gegenwart um. Dieselben Fehler wie damals machen die Menschen auch heute noch.

Ja. Dummheit vergeht nicht!

Oh, mit Dummheit hat das zunächst nichts zu tun!

Aha, und womit dann?

Mit Eitelkeit, Machtsucht, Begierden und vielem Vergänglichem mehr. Viele unbelehrbare Menschenseelen wollen sich noch immer nicht meiner Liebe öffnen. Damit sie aber vor der Welt nicht als Feinde des Lebens wahrgenommen werden, hüllen sie sich gerne in prunkvolle Gewänder und heucheln Gottestreue. In Wahrheit aber sind sie inwendig reißende Wölfe und Kinder Luzifers. Ebengleich den Tempelpriestern damals, die nach meinem Tod trachteten.

Damit kommen wir zum eigentlichen Thema meiner Ausgangsfrage. Habe ich recht?

Was war denn deine Frage?

Die Vergebung der Sünden aller Menschen!

Ach ja, richtig. Mein großer Gnadenakt. Die Erlösung! Junge, Junge, habe ich an diesem Plan gefeilt. Aber zuletzt ist er ja aufgegangen. War aber ganz schön knapp. Wenn auch kalkuliert.

Wie habe ich das zu verstehen?

Nun. Weißt du - vom Himmel aus betrachtet erscheinen dir die Dinge immer so einfach und logisch. Klar Mann, dachte ich mir damals. Ab auf die Erde und somit unter die grausame Gesetzmäßigkeit Luzifers. Wollen doch mal sehen, wer von uns beiden am stärkeren Hebel ist. Tja, da hatte ich noch keine Ahnung, wie schwach und zerbrechlich ich mich in einem weltlichen Menschenleib fühlen würde. Vor allem in dieser geistigen Begrenztheit, die ich zunächst überwinden musste, so ich zuletzt all die Wundertaten vollbringen konnte, die es für euch Menschen waren. Zudem, diese Schmerzen, zu denen der Körper fähig ist. Nicht nur, diese zu erdulden - ich spreche hier von dem Gefühl als solches. Um ehrlich zu sein. Wäre ich nicht ich, sondern ein Mensch, dann würde ich mich fortdauernd fragen, weshalb ich mir diese weltlichen Gesetzmäßigkeiten antue, anstatt im Himmelreich gemütlich in einer Hängematte zu baumeln.

Du hast leicht reden. Du hast ja nicht gegen die göttliche Ordnung gehandelt!

Eben. Und einmal aus diesem Grunde war einzig ich dazu in der Lage, euch aus der Knechtschaft Luzifers freizukaufen.

Und zum Anderen?

Da es hierbei ausschließlich um das Seelenheil aller Menschen ging, war ich demzufolge der Einzige, der dies bewerkstelligen konnte. Denn einzig in mir ist die göttliche Autorität des Heils innerhalb des Daseins aller Schöpfungen gegründet. Da der Kampf Luzifers zudem hauptsächlich auf mich und meinen Königstitel abzielt, musste ich mich ihm persönlich stellen. Für diesen Kampf reichte es nicht, lediglich eines meiner Geschöpfe auszusenden. Wie in den Zeiten zuvor, die Propheten oder die Könige Israels. Nein - Luzifer wollte mich. So sollte er mich auch haben.

Klingt wie ein Heldenepos!

Ist es ja auch!

Soweit verstehe ich es. Du hast dich der Herausforderung gestellt und bist Luzifer gegenübergetreten. Dies jedoch als Mensch. Das hingegen kapiere ich nicht so wirklich. Hättest du ihm nicht bereits im Himmel den Kampf ansagen können?

Jesus lacht laut und schallend.
Gleich zwei Fehler in einer Frage. Erstens war er es, der mir den Kampf angesagt hatte - ich habe ihn lediglich angenommen. Zweitens, im Himmel war ich ihm zu jeder Zeit überlegen. Nein, der Kampf musste auf der Erde erfolgen, so für faire und gleichberechtigte Bedingungen gesorgt war.

Verstehe. Und euer Kampf ging einzig um die Herrschaft über die Menschenseelen?

Gemach, gemach, mein lieber Medardon. Höre zu und lerne. Der Kampf ging einzig und allein um die Herrschaft im Himmel sowie über alle Schöpfungen, die Luzifer anstrebte. Mein Erscheinen auf der Erde hatte primär damit zu tun, ihn in seinem Bestreben in die Knie zu zwingen. Dennoch musste überdies ein Weg gefunden werden, so die Menschen aus der Knechtschaft unter Luzifer befreit werden konnten. Also entschloss ich im Rahmen meines Erlösungsplanes, mit meinem Erscheinen gleich - wie sagt ihr hier auf der Erde - zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. HA HA HA HAAAAAA!

Ah, langsam beginne ich, zu begreifen. Wir Menschen hatten bis zu diesem Zeitpunkt keine Wahl. Dies nicht, weil Gott so grausam ist und uns in dieses Schicksal per Definition hinein geschaffen hat. Vielmehr ist der Zustand unseres Erdendaseins auf unsere eigene Entscheidung, somit Verantwortung zurückzuführen. Selbst verschuldet, so zu sagen.

Bingo! Ha ha ha ha HAAAAA!

Und weshalb musstest du dann kommen und uns befreien? Hätten wir das nicht von alleine gekonnt? Uns selbst zu erlösen?

Mein lieber guter Medardon. Ich kenne dein Herz und weiß, dass du in allem das Gute und die reine Liebe anstrebst. Aber siehe - auch du bist weiterhin den Gesetzen und Geistern dieser Welt unterworfen, ja ihnen gar hin und wieder unterlegen. Wie oft handeltest du gegen dein eigenes Herz wider bessern Wissens und Glaubens. Wie oft hast du dich von Gottvater entfernt und musstest mühsam den Weg zurückbeschreiten. In alle dem bist du durchaus ein strebsamer Eiferer für die Wahrheit. Doch auch in dir, gleich in noch größeren Menschenseelen findet sich auch heute noch die Trennung zu deinem Schöpfer. Das, was wir Sünde nennen. Und hier rede ich nicht von der Sünde, wie sie in euren toten Kirchenmauern gepredigt wird. Nein, ich rede von eurem ganz natürlichen, menschlichen Sein. Kein Mensch ist und wird in dieser Welt sündlos sein. Ganz und gar ausgeschlossen.
Nun war es aber so, dass Luzifer Grund seines damals legitimen Hoheitsanspruchs über die ganze Welt jede noch so kleinste Verfehlung eines Menschen mir zur Anklage vorlegen konnte. Hier fungierte er als ein Staatsanwalt und Richter in einem. Das durfte er als euer Herrscher schließlich auch. Hierdurch wurde er zu einem Satan - ein Ankläger. Und glaube mir, jede noch so kleinste Verfehlung eines Menschen brachte er mir zu Ohren. Meine Güte hat der genervt. ‚Bäh, der gehört mir. Er hat eine Dattel gestohlen, obgleich er nicht einmal hungrig noch bedürftig war!‘ Und schwups hatte er den Prozess bereits in der Tasche. Hierbei spielte es auch keine Rolle, wenn er selbst der Urheber der Anklagegründe war. Aber ja, zuletzt gab es keine einzige Menschenseele, der er nicht auch noch die geringste Verfehlung nachweisen konnte. Somit blieben diese, bis auf wenige Ausnahmen, in seinem Besitz.

Aha, Ausnahmen. Die da wären?

Die Propheten der alten Zeit. Du verstehst? Diese kamen schließlich in meinem Auftrag. Und glaube mir, die hatten es wirklich nicht einfach. Aber weiter im Text.

Eins noch, wenn du gestattest. Nur zum rechten Verständnis. Nach deiner Schilderung also war es zuletzt keinem Menschen möglich, aus der Knechtschaft Luzifers zu entkommen. Nennen wir es mal die Schwäche des Fleisches. Überdies besaß er einen legitimen Herrschaftsanspruch auf uns Menschen. Habe ich das so recht verstanden?

Ja, sehr gut. Hierzu aber solltest du noch eines wissen. Denn auch hierüber besteht zu eurer heutigen Zeit Uneinigkeit wenn nicht gar Unkenntnis. Ich habe euch Menschen all eure täglichen Verfehlungen niemals angerechnet. Obgleich sich auch unzählige Gräueltäter und bösartige Lügner unter diesen befanden, sann ich niemals danach, diese auf ewig zu verbannen oder gar zu vernichten. Was nicht heißen soll, dass sie straffrei davon kamen oder kommen. Dies aber stellt ein eigenes Thema dar. In alle dem, wenn Derartiges geschieht, sehe ich dies einzig als die Folge von der zuvor beschriebenen Erbschuld an, die am schwersten unter allen wiegt. Willst du eine Krankheit erfolgreich heilen, so musst du diese an dessen Wurzel packen. Und hier ist es eben die jeweilige Gottesferne eines Menschen, welche sich in dessen Handeln ausdrückt. Je grausamer und verlogener ein Mensch, umso ferner steht er Gottvater. Umso intensiver muss dieser sich zuletzt um sein eigenes Seelenheil bemühen. Hier aber komme ich ihm mit jedem einzelnen Schritt, den er geht, mit hundert Schritten entgegen.

Gut. Dass alles klingt nur logisch. Es erinnert mich zudem an Sätze von dir, dass jeder nur das erntet, was er selber sät. Oder auch, dass alles, was wir aussenden, eines Tages auf uns zurückgeworfen wird, so wir der Wahrheit unseres eigenen Lebens nicht mehr ausweichen können. Um nun aber auf unsere Ausgangsfrage zurückzukommen. Es brauchte also einen Weg, so du die Menschenseelen aus den Fängen Luzifers freikaufen konntest. Wie hast du das bewerkstelligt?

Richtig. Wir sprachen ja zuvor davon, dass das stärkste Gesetz eurer Welt, das des Todes ist. Diesem vermögt ihr aus eigener Kraft nicht zu entkommen. Daher war mir eines klar. Ich musste bis in den Tod hinein in der Treue zu Gottvater standhalten. Jeder andere Weg, den ich versucht hätte, wäre nicht von Erfolg gekrönt gewesen, da ich mich so dem erbarmungslosen Gesetz eurer Welt entzogen hätte. Überdies musste ich ein Zeichen für alle Menschen setzen. Eines, anhand dessen sie ihre eigene Gottfeindlichkeit lernen konnten, zu begreifen.

Das da wäre?

Was denkst du?

Hm, etwa die Kreuzigung? War diese das Zeichen?

Du sagst es. In eben diesem Geschehen liefen alle Fäden meiner Mission zusammen. Vor der Welt galt ich als ein Verfluchter. Nicht aber, weil Gottvater mich verfluchte. Vielmehr, eben dies hattet ihr Menschen damals zu der Zeit eures Sündenfalls getan. Ihr habt Gottvater verleugnet und verflucht. Dies jedoch geriet euch in Vergessenheit. Die Bedeutung meiner Kreuzigung für euch Menschen unter Hinzunahme meiner dort verkündeten Worte sei damit erklärt. Eben da ich sprach: Vater vergib ihnen, denn diese da wissen nicht, was sie tun. Ebengleich euer damaliger Sündenfall, da ihr ebengleich aus Unkenntnis gehandelt habt. Was jedoch euch eurer Verantwortung nicht ledig machte. Nun aber, Grund des Golgathageschehens und somit den Blick auf eure eigene Gottesferne, habt ihr nun einen Maßstab erhalten - hieran ihr lernen, begreifen und wachsen könnt.

Einverstanden. Das ist nachvollziehbar. Aber mal ganz ehrlich. Hätte es hier nicht ausgereicht, uns all dies mittels einer Lehre zu verdeutlichen?

Das möchte ich nicht verneinen. Dies alleine aber hätte die Menschen nicht dazu befähigt, wieder ins Himmelreich zu gelangen. Ihr musstet eure Verwerfung von Gott ins Angesicht blicken, so ihr eurer eigenen Verantwortung bewusst werdet. Und ebengleich der Menschen damals, die am Kreuz standen, so auch ein jeder Mensch heutzutage - ein jeder zu seiner rechten Zeit. Mit meiner vorherigen Ausführung erschöpft sich das Golgathageschehen jedoch nicht. Denn überdies musste das Siegel gebrochen werden. Dieses, welches als das letzte Siegel bis in die heutige Zeit betrachtet werden darf.

Das da wäre?

Eure Knechtschaft unter Luzifer. Denn der eigentliche Kampf auf Golgatha, der geschah ungesehen vor aller Welt. Er tobte allein in mir. Du kannst dir nicht vorstellen, welch einen seelischen Schmerz ich dort oben am Kreuz durchlitt. Dagegen waren die Kreuznägel, die Dornenkrone sowie die vorausgegangene Folter ein Spaziergang. Ja sogar der Spott der Menschen war unbedeutend gegenüber meinen seelischen Schmerzen.

Worauf lassen sich diese zurückführen? Gut, ich vermag mir durchaus vorstellen, dass du dich einsam gefühlt haben magst. Vor allem hierbei den dämonischen Kräften ausgeliefert.

Ich sagte es ja bereits. Du kannst dir keine Vorstellung darüber machen. Daher sage ich dir, worauf mein Schmerz beruhte. Ja. Über der rein körperlichen Geißelung hinaus waren es der dämonische Hass und die höllischen Peitschenhiebe, die mich in meiner Seele schmerzten. Doch am größten unter allen Schmerzen war es die Liebe unseres Gottvaters, die er mir im Anblick dieser grauenhaften Schrecken zu fühlen, ja gar zu verstehen gab. Eine tief verwundete und offen verratene Liebe, die dennoch unaufhörlich zu allen seinen Geschöpfen strömt. Eben all diesen, die vor ihm stehen und ihm die entsetzlichsten Schmerzen und Beschimpfungen beibrachten, zu denen ein Mensch fähig ist. Es gibt nun mal keinen größeren Schmerz als den einer verlassenen und verratenen Liebe. Und eben hier war mir nur eines geboten. Aufrecht die Liebe zu Gott in meinem Herzen zu bekunden - sie nicht zu verraten. Ebengleiches mit allen Geschöpfen.

Offensichtlich ist es dir gelungen!

Ja. Der entscheidende Moment jedoch war der, da sich Gottvater gänzlich von mir zurückgezogen hat. Derart weit zu ihm entfernt stand bis zu diesem Zeitpunkt noch nie ein Geschöpf Gottes. Und mit eben diesem sich aus mir Zurückziehen, aus seiner eigenen Identität, wurde ich der größten Prüfung aller Zeiten unterzogen. Hierin musste ich meine aufrechte Liebe zu Gottvater bewahren. Hätte ich mich von dieser losgesagt, hätte Luzifer den Kampf gegen Gott gewonnen. Dann wäret nicht nur ihr Menschen weiterhin unter seiner Herrschaft gefangen. Vermutlich gäbe es die Schöpfung nicht mehr und Gott wäre in seinem eigenen Sein gebunden. Du siehst also. Mit dem Golgathageschehen stand alles auf dem Spiel. Viel mehr, als nur die Menschenseelen.

Heftig! Derart umfassend habe ich es in der Tat zuvor nie begriffen.

Ja, wie auch. Obgleich ich Luzifers Macht auf Golgatha brechen konnte und die gesamte Menschheit somit freikaufen, sprich erlösen konnte, hat er dennoch nicht an Einfluss verloren. Diesen kann er dann ausüben, wenn sich ihm Menschen freiwillig unterwerfen. Und diese sind es, die recht schnell damit begannen, das große Erlösungswerk mit falschen Lehren zu umschleiern. Hierin sind sie bis in die heutige Zeit hinein tätig. Und bevor du fragen wolltest, weshalb es zugelassen wird, dass diese Menschenseelen inkarnieren dürfen. So sei hierauf gesagt, dass deren Wahl dem Bewusstsein aller Menschen, gemessen an ihrer Menschheitsreife, nicht fernsteht. Daher soll in ihren bösen Werken den aufrecht nach der Wahrheit strebenden Menschen ein Zeichen gesetzt sein. Eines, woran sie ihr eigenes Erwachen ermessen sowie ihrem Dienst am Nächsten die notwendige Bedeutung geben können. Denn die Inkarnation als solches ist mehr mit den Gesetzen eurer Welt verbunden als mit denen des Himmelreiches.

Aha - sehr interessant. Dennoch würde ich an dieser Stelle gerne bei dem Golgathageschehen bleiben. Ich darf also davon ausgehen, das du trotzt deines Verlassenseins von Gott und der Welt deine Liebe bewahren konntest. Sehe ich das richtig?

Voll auf. Eben hiermit errang ich meinen Sieg über Luzifer. In genau dem Moment, da ich am Kreuz meinen Geist aushauchte und sprach, der Plan sei vollbracht und ‚In Deine Hände befehle ich meinen Geist‘. Es war der Moment, da ich gestorben bin.

Das heißt also, du warst wahrhaftig mausetot?

Ja. Was denn sonst?

Nun, ich frage deshalb, weil heutzutage auch hierüber heftigst gestritten wird. Die einen sagen, du seist erst gar nicht ans Kreuz genagelt worden. An deiner statt wurde Judas oder sonst wer gekreuzigt. Wiederum andere sagen hierzu ja, aber du habest die Kreuzigung überlebt.

Ja, ja. Ich weiß darum. Derartige Irrlehren sind im Islam verbreitet. Wenn du gestattest, dann möchte ich dieses Thema gesondert behandeln. Ist ein wahrer Augenöffner.

Nun, gerne. Also wollen wir an dieser Stelle festhalten, dass du in Wahrheit am Kreuz gestorben bist.

Richtig!

Und dann? Was geschah dann? Kommt als Nächstes direkt deine Auferstehung? Weil - so erzählen es uns die Evangelien.

Oh, nein, mein lieber Medardon. In den Tagen zwischen Kreuz und Auferstehung war ich in der Hölle und forderte von Luzifer jede einzelne Menschenseele. Der Kampf ging dort munter weiter. Doch recht schnell musste Luzifer erkennen, dass er mir in allem unterlegen ist. Eben hierdurch gelang es mir, alle Menschenseelen aus seiner Herrschaft freizukaufen. Dann erst folgte meine Auferstehung. Nun, so zumindest wird es aus menschlicher Sicht betrachtet. In Wahrheit aber war nur mein irdischer Körper gestorben. Über den ich die Macht besaß, so ich ihn wiederbeleben konnte. Dies hingegen dient allen Menschen gleich der Kreuzigung als das größte aller Zeichen, welches ich der Menschheit gab.

Aha. Das ewige Leben?

Ja - zunächst aber, dass die Menschen nun dem Tod, sprich der diesseitigen Welt, entkommen können. Einzig dadurch, da sie dem Weg folgen, den ich ihnen mit meinem Erlösungswerk geebnet habe. Hier aber kommen sie nicht umhin, mich und mein Werk anzuerkennen. Betrachte es als das Visum für die Brücke, hinein ins Himmelreich.

Und du bist der Brückenbauer!

Bingo. HA HA HA HAHAAA!

Aber dennoch bin ich vorhin hellhörig geworden, als du von der Hölle sprachst. Demnach also gibt es eine Hölle. Wie darf ich das verstehen im Kontext dazu, da du zuvor davon sprachst, dass eine derartige Verbannung nicht in deinem Interesse steht?

Tut es ja auch nicht. Die Hölle ist ein Ort, den sich Luzifer selbst geschaffen hat. Anfangs ging es dort recht munter, ja sogar harmlos zu. Er und seine Gefolgschaft frönten ein geselliges Leben in Saus und Braus. Mit der Zeit jedoch wurde ihnen langweilig. Und je mehr ihre Gottesferne anwuchs, umso übler ging es dann auch in der Hölle zu. Überdies verloren sie ihre Strahlkraft sowie ihre Schönheit. Alles Folgen und Ausdruck ihrer eigenen Wahl. Sie begannen damit, ihren Zorn, den sie zunächst auf Gott hegten, gegeneinander zu richten. Seither ist die Hölle die sprichwörtliche Hölle. Und ich sage dir - du willst gar nicht wissen, was da abgeht. Zähle alle Gräueltaten der gesamten Menschheitsgeschichte zusammen und potenziere diese mit Einermillionen. Dann bist du noch um Lichtjahre von dem höllischen Alltag entfernt. Wie auch immer. Ich persönlich werde niemals eine Menschenseele in die Hölle verbannen. Dieser Ort wäre im Grunde einzig Luzifer sowie seinen Teufeln und Dämonen vorbehalten.

Wäre? Also besteht für Menschen doch die Gefahr, dort zu landen?

Nun lerne und begreife. Wenn ein Mensch stirbt, so wird er seinem eigenen Leben im Lichte der göttlichen Wahrheit gegenüberstehen. Der sogenannte Jüngste Tag oder auch das Jüngste Gericht. Hier ist es einer Menschenseele unmöglich, sich selbst zu belügen. Nun aber verhält es sich so, dass der Mensch nicht angeklagt wird. Ich selbst, beziehungsweise meine Vertreter, setzen sich als Fürsprecher des Menschen ein. Ganz gleich, was er getan und wie er gelebt hat. Zuletzt ist es der Mensch selbst, der über sich urteilt. Eben dies ist gewollt, so zuletzt eine jede Menschenseele ihre ursprüngliche Reife und Verantwortung zurückgewinnen kann.
Mit dem Urteilsspruch über sich selbst ebnet sich dann auch der künftige Weg. Hinein ins Himmelreich oder zurück auf die Erde in ein neues Menschenleben. Oder auch, je nach dem, in ein Leben auf einem anderen Planeten, wo die Seele keine so argen Herausforderungen begegnet wie denen auf der Erde. Wenn in den Evangelien also über den Tod und das ewige Leben gelesen werden kann, dann ist mit dem Tod eure Welt gemeint. Mit dem ewigen Leben das Himmelreich.

Verstehe. Demnach also Reinkarnation?

Du sagst es. Jedoch nicht nach hinduistischem Vorbild. Nein. Eine jede Seele entwickelt sich von Erdenleben zu Erdenleben einzig höher. Die einen in großen, die anderen in kleinen Schritten. Daher sprach ich damals zu Nikodemus: Wenn ihr nicht wieder zu Kindern würdet, könnte keiner errettet werden.

Aha. Und dennoch - wie ist das mit der Hölle?

Tja. Es gibt nun mal Menschen, die sich freiwillig hierfür aus freien Stücken entscheiden. Ob du es glauben magst oder nicht. Entweder, weil sie sich zu Lebzeiten Luzifer aus ihrem freiem Willen heraus unterworfen haben. Oder einfach nur, weil sie sich Grund ihrer Grausamkeiten, die sie im Leben verübten, mit der Hölle die einzig mögliche Resonanzebene geschaffen haben. Du säst, was du erntest. Darin ist eine göttliche Gerechtigkeit zu finden. Diejenigen aber von euch, die ohne diesen selbst gewählten Umweg über die Hölle direkt dem Lichte der Wahrheit gegenüberstehen, die brauchen nicht zu fürchten, in eine Hölle verbannt zu werden. Die Erde ist schon grausam genug, so sie lernen und begreifen.

Und bleiben diese Menschen auf ewig in der Hölle?

Oh nein. Gut - durchaus gibt es die einen oder anderen unbelehrbaren Kandidaten, die schon seit einigen Tausend Jahren hier verharren. In der Regel aber haben selbst die größten Übeltäter nach spätestens drei bis vierhundert Jahren die Schnauze gestrichen voll - ha ha ha - und legen ihre gottfeindliche Gesinnung nieder. Hernach erhalten sie wie alle anderen Menschen ihre Bewährungsprobe. Die jedoch ist sehr, sehr schwer und mühselig. Und nicht selten verzagen sie, weshalb sie sich auf wenigstens zwanzig Erdenleben einstellen müssen, bis sie erste erfolgreiche Schritte in Richtung Himmelreich wagen wollen.

Aha. Magst du mir verraten, wer sich derzeit so alles in der Hölle tummelt und wie es ihnen dort ergeht?

Nein!

Wieso nicht?

Richte nicht, auf das du nicht gerichtet wirst.

Jesus, du kennst mich und weißt, dass mir Derartiges fernliegt. Aber ich bin nun mal neugierig. Könntest du nicht doch eine Ausnahme machen, so du mir einen kleinen Einblick in die Hölle gewährst.

Du willst also wahrhaftig etwas über die Höllenbewohner erfahren? Gerne. Aber dann mache bitte das Mikrofon aus und verspreche mir, nicht darüber zu schreiben.

Versprochen!

Also. Da hätten wir zum Beispiel ...!

Zehn Minuten später!

Krass - hätte ich nicht gedacht! Aber weiter im Text. Bleiben wir noch ein wenig bei dem Thema. In der Offenbarung des Johannes, ebenso in vielen Apostelbriefen, steht, dass die Sünder am Ende der Zeit, dann, wenn du die Herrschaft antreten wirst, in den ewigen Feuersee geworfen werden. Sprich keine ewige Verbannung als vielmehr die absolute Auslöschung der Seele. Wie ist das zu verstehen?

Das, mein lieber Medardon, ist eine vollkommen falsche Interpretation der entsprechenden Texte. Um dies zu begreifen, muss ich ein wenig ausholen. Die letzte Zeit, die ist gekommen, wenn das Maß der Gräuel der Sünden wider Gott sowie dem Leben und der Liebe voll ist. Dann werde ich auf der Welt erscheinen und all dem ein Ende setzen. Hiermit aber ist nicht das Ende dieser Welt gemeint. Viele der Seelen, die sich hier bewährt haben, werde ich in eine neue Welt mitnehmen. Das neue Jerusalem, so heißt es in der Offenbarung. Diejenigen aber, die zurückgelassen werden, die werden ihren Weg auf dieser Erde weiterhin beschreiten müssen. So lange, bis auch sie eines Tages die Welt des Todes durchbrechen und das ewige Leben erben können. Da aber diese Geschöpfe Grund ihrer Gräuel zu keinen Lernschritten mehr fähig sind, müssen sie zurück auf Los. Du verstehst. Sie werden wieder von ganz von vorne beginnen müssen. Der Feuersee, von dem du sprachst, bedeutet symbolisch, dass sie hier hineingeworfen werden, so all das Frevelhafte und Widerwärtige an ihnen verbrannt wird. Und glaube mir, dies ist ein äußerst schmerzhafter und sehr langer Prozess. Jedoch unumgänglich. Hernach werden sie nicht vergessen haben, wer sie einst waren und welchen Weg der Erlösung sie hätten einschlagen können. Aber es ist ihnen eine neue Chance gegeben. Und glaube mir. Im Laufe dieser Welt wird es noch so einige Endzeiten geben. Damit ist und war jedoch zu keinem Zeitpunkt ein Weltuntergang gemeint. Einzig nur, dass die eine Zeit beendet wird und eine Neue beginnt. Für die einen im neuen Jerusalem, einige im Himmelreich, für die anderen auf der alten Erde. Jedem nach seiner eigenen Wahl.

Puh, das ist heftig!

Aber gerecht!

Du sagst es. Du sprachst vom neuen Jerusalem. Ist hiermit das Himmelreich gemeint?

Nein. Es ist eine neue Welt - dem Himmelreich vorgeschaltet. Eine wundervoll atemberaubend schöne Welt. Meine Engel sind noch dabei, den letzten Bauabschnitt fertigzustellen. Dieses Jerusalem ist eurer Erde gleich - jedoch ohne den Mühseligkeiten, wie ihr sie von hier kennt. Nein, im neuen Jerusalem herrschen Friede und stetiges Wachstum im Lichte der Liebe Gottes.

Das klingt gut. Um das Ganze ein wenig zu konkretisieren. Welche Lebensweise und innere Haltung entscheidet darüber, ob ich das Himmelreich und somit das ewige Leben beschreiten kann oder freiwillig zurückkehre in ein Menschenleben?

Wie lautet das Gebot, das einzige Gebot, das ich euch gab?

Liebe Gott von ganzem Herzen, mit all deiner Kraft, mit deinem ganzen Denken und deiner ganzen Seele. Und liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.

Richtig. Und eben dies wird dir im Lichte der Wahrheit als Maßstab dienen. Ebenso ist entscheidend, mein Erlösungswerk anzuerkennen. Hiermit nämlich widerrufst du deine damalige Unterwerfung unter Luzifer und die hiermit einhergehende Abspaltung von mir und Gottvater. Die Anerkennung meines Erlösungswerkes ist hierzu unumgänglich. Das ist der Gnadenakt. Was das Jüngste Gericht hingegen betrifft, so werden nicht ich oder meine Vertreter dich fragen, ob du mein Liebegebot erfüllt und danach gelebt hast. Du selbst wirst es erkennen. Ebengleich, bis zu welchem Grade du es erfüllt hast. Bist du mit dir selbst, deinen Taten und Leistungen nicht zufrieden, gehst du freiwillig zurück auf die Erde. Dies, da du darum weißt, dass du nur auf diesem Wege zur vollen Reife deiner Gotteskindschaft gelangen kannst und dir dies von Herzen wünschst. Hierzu aber in Ergänzung kannst du über die aufrechte Anerkennung meines Erlösungswerkes das ewige Leben jederzeit erben. Verstanden?

Durchaus. Und das ist nur fair. Aber weshalb heißt es, du hieltest das Zepter Gottes in deiner Hand, zu richten die Lebenden und die Toten?

Aber das tue ich doch. An mir und meinem Gesetz kommt keiner vorbei. Ich muss meine Autorität nicht dadurch unter Beweis stellen, dass ich als Richter auftrete und jeden einzelnen Menschen vor mich zitiere. Mein Gesetz sowie meine Wahrheit sind ewig gültig und finden allerorts ihre Anwendung. Im Lichte der Wahrheit - du verstehst?

Hm, allmählich immer mehr. Und wann ist es so weit?

Bitte wovon sprichst du?

Nun ja, von der Apokalypse.

Ach so. Nun, keine Ahnung. Das Wissen um die Stunde ist einzig Gottvater vorbehalten. Ich sagte dir ja bereits, ich will und kann nicht alles wissen. Hierfür reicht meine Matrix nicht aus, um all dieses Wissen zu verkraften. HA ha ha ha haaa. Nein, Scherz beiseite. Durchaus hat Gott die Fülle seiner Macht und Autorität in mich, seine Identität hineingegeben. Dennoch muss es etwas geben, was ihn von seiner Identität unterscheidet. Und dies ist eben das höchste Wissen um alles. Oder kannst du mir sagen, was deine Seele alles weiß?

Nein, natürlich nicht. Von daher verstehe ich, was du sagst.

Dennoch kann ich dir verraten, dass die Ereignisse auf eurer Erde höchst spannend, wenn nicht gar derart dramatisch sind, so ein nahes Ende absehbar ist. Immerhin habe ich erst vor Kurzem von Gottvater persönlich den Auftrag erhalten, die Heerscharen an Himmelslegionen in Marschbereitschaft zu versetzen. Und Michael wienert bereits die sieben Posaunen!

Echt jetzt?

HA HA HA HAAAAAAHAAAAHAAAAA. Dein Gesicht hättest du jetzt sehen müssen.

Ha ha ha, wirklich witzig. Ich bin total erschrocken.

Dazu besteht kein Grund. Freue dich lieber. Denn schon bald haben die Dunkelmächte auf eurer Welt ausgedient. Durchaus wähnen sie sich bereits als Sieger. Dies, weil ihnen Luzifer einen Sieg in Aussicht gestellt hat. Aber auch dies ist nur eine seiner Listen. Denn er selbst weiß, dass ihm nur noch kurze Zeit vergönnt sein wird. Seinen Kampf hat er ja bereits verloren.

Und weshalb dann das Ganze? Ich meine, wenn er doch längst verloren hat. Weshalb treibt er weiterhin sein Unwesen? Er müsste doch wissen, dass all seine Bestrebungen ins Leere laufen.

Du sagst es. Darum aber geht es ihm nicht. Du glaubst ja nicht, welch eine Besessenheit der Hass bewirkt. Eben hiervon ist Luzifer durchtränkt. Und so sinnt es ihm danach, so viele Seelen wir nur möglich mit ins Verderben zu reißen. In der dunklen Hoffnung, er könne sich jede einzelne Menschenseele unterwerfen.

Aber das wird ihm nicht gelingen!

Natürlich nicht.

Gut. Offengesprochen habe ich von diesem Typen vorerst genug erfahren. Jetzt weiß ich nicht, wie viel Zeit für meine übrigen Fragen bleibt.

Wenn du kurz wartest, dann frage ich eben nach.

Bitte, gerne!

Raphael!
          Ja, mein Herr?
Wie schaut die Situation in Syrien aus?
          Ähm, die ISIS ist im Vormarsch auf Damaskus.
Oha - wie lange brauchen die noch?
         Schätzungsweise vier bis fünf Stunden.
Gut. Dann sag den anderen Bescheid, ich bin in zwei Stunden zur Lagebesprechung bei euch.
        Mach ich doch.

Gut. Wir haben noch ausreichend Zeit.

Vier bis fünf Stunden? Habe ich das richtig vernommen?

Himmelsstunden, mein lieber Medardon. Diese sind nicht gleich der irdischen Zeit.

Verstehe. Aber, Damaskus. Schlimm?

Sehr dramatisch. Aber wir versuchen unser Bestes, die betroffene Bevölkerung dort herauszuholen. Aber wie immer. Nur die wenigsten wollen auf uns hören.

Ja, verstehe. Kann ich etwas tun?

Durchaus. Beten!

Mach ich!

Danke. Nun aber zurück zu deinen Fragen.

Damaskus. Aus den Prophezeiungen lässt sich ableiten, dass wenn diese Stadt fällt, alle Dämme brechen werden. Sprich, mit diesem Ereignis beginnt der letzte apokalyptische Kampf. Sehe ich das richtig?

Du scheinst das Wort Apokalypse wirklich zu mögen. Daher zum rechten Verständnis. Das Wort Apokalypse bedeutet Offenbarung, Enthüllung, Offenlegung. Diese hat mit dem Golgathageschehen begonnen und wärt bis in eure hiesige Zeit. Um aber auf deine Frage zu antworten: Ja!

Ja? Mehr nicht?

Wieso? Wolltest du noch mehr wissen, als die Prophezeiungen verraten?

Selbstverständlich. Wie ist das mit dem Antichristen? Werden wahrhaftig alle Menschen unter seiner Terrorherrschaft leiden müssen?

Weshalb fragst du werden müssen? Es geschieht bereits. Vor eurer aller Augen. Oder bist du derart blind, so du den Geist, welcher sich an die Stelle Gottes setzt, nicht erkennst?

Nun, ich ging davon aus, dass es sich beim Antichristen um einen konkreten Menschen handelt.

Ach so, du meinst DEN Antichristen. Ja, ja. Der ist bereits an der Macht und wütet wie eine Bestie.

Du meinst den Papst?

Nannte ich einen Namen?

Nein!

Wie also kommst du darauf, ich könne den Papst damit gemeint haben?

Gut, bevor ich also weiter Rätsel löse, sei so gut und sage mir, ob ich mit meinem Verdacht richtig liege.

Ich werde hierzu weder Ja noch Nein sagen. Einzig aus dem Grunde, da du gleich einem jeden Leser versucht wärst, dich auf die dann benannte Person zu konzentrieren. Denn der wirklich gefährliche Antichrist, der wohnt jedem einzelnen Menschen inne. Diesen gilt es zu erkennen, sowie sich von ihm freizumachen. Denn der Antichrist ist zuletzt ein Synonym für euren damaligen Sündenfall, da ihr euch an die Stelle Gottes erheben wolltet. Übersetze das Wort Antichrist und du findest heraus, dass es bedeutet anstelle des Gesalbten, welcher ich bin, also die Identität Gottes. Dieses Anti ist euer Urerbe, welches ihr durch das neue Erbe, die von mir bewirkte Erlösung, überwinden könnt. Daher schrieb Johannes damals in seinen Briefen über den Antichristen, dass dieser Geist niemals das ewige Leben erben kann, weil es eben dieser Geist in euch ist, der euch von Gottvater getrennt hat. Diesen Geist könnt ihr einzig dadurch überwinden, da ihr Gottes Gnade und meine Erlösung in euch aufnehmt. Du siehst - der wahre Feind sitzt wie immer im Innern.

Das alles verstehe ich nur zu gut. Daher will ich hier auch nicht weiter nachhaken. Dennoch gibt es den äußeren Feind. Auch diesen gilt es zu erkennen und sich ihm zur Wehr zusetzen. Natürlich am Besten im Vertrauen auf dich.

Das hast du sehr schön gesagt. Und ja, wahrlich ich sage dir, der Feind im Äußeren ist das Spiegelbild deines Feindes im Inneren. Daher lerne deinen Feind im Äußeren zu überwinden dadurch, da du den Feind in deinem Inneren erkennst und überwindest. Überwinden aber ist nicht gleichbedeutend mit bekämpfen. Wolltest du im Äußeren mit denselben Waffen kämpfen wie dein Feind, so verrietest du all das, woran du glaubst und nicht zuletzt das Leben sowie die Liebe. Überdies wärest du ihm, weltlich gesehen, immer unterlegen, dann, wenn du dessen gewalttätige Methoden nicht anwenden wolltest. Überlegen aber wirst du deinen Feinden auch noch dann sein, wenn du ihnen vergibst, selbst dann, wenn sie dir den Kopf abschneiden werden.

Nun, das ist das richtige Stichwort. Daher würde ich gerne auf den Islam zu sprechen kommen.

Oh je. Willst du das Fass tatsächlich aufmachen?

Ja, warum denn nicht?

Du sagtest doch vorhin, du wolltest dich nicht länger über Luzifer unterhalten.

So schlimm?

Oh ja, mein lieber Medardon. Sogar noch um einiges schlimmer, als du es dir bislang vorzustellen vermochtest.

Aha. Demnach liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass der Koran, den Mohammed empfangen hatte, aus der Schmiede Luzifers stammt?

Ja und auch nein! Höre zu und lerne. Der Koran ist ein Sammelsurium mit unter vieler antiker Schriften. In diesen befinden sich all die Verse, die Mohammed von Satan persönlich erhalten hat, ebenso viele der Schriften aus dem frühen Christentum im altsyrischen Raum. Deren Verfasser aber nannten sich selbst nicht Christen, da sie das Papsttum und das hierauf fußende Christentum ablehnten. Du musst wissen, zu dieser Zeit existierten eine Vielzahl an nazarenischen Lehren und Sekten. Und viele von ihnen gaben die historischen Begebenheiten über mein Leben sowie meine Lehre nicht korrekt wieder. So entstanden viele christliche Sekten. Um sich von dem Papsttum abzuheben, lehnten vor allem die arabischen Christensekten viele der vom Papsttum verkündeten Lehren ab. Das mit der Dreifaltigkeit lehnten sie zwar ab, und das war gut. Dennoch gaben sie diese Lehre, die später in den Koran einfloss, nicht korrekt wider, da sie der Ansicht waren, der Papst identifiziere mit der Dreifaltigkeit Gott, Mich und anstelle des Heiligen Geistes meine Mutter Marjam - sprich Maria. Nun denn, irren ist menschlich. Schlimm hingegen ist die Tatsache, dass sie mein komplettes Erlösungswerk ablehnten, es negierten und als Lüge darstellten. Eben diese Einstellung floss ebenso in den späteren Koran mit ein. All die arabisch frühchristlichen Schriften stellen einen Großteil des Korans dar. Der Teil, der als der Friedliche oder auch Gemäßigte betrachtet werden kann, obgleich diese Passagen weder göttliche Offenbarungen enthalten, geschweige denn, dass in diesen die Gnade meines Vaters nebst seiner Liebe zu allen seinen Geschöpfen Ausdruck gewinnt. Vor allem enthält der gesamte Koran nicht ein einziges Liebegebot, geschweige denn ein Aufruf zur gegenseitigen Barmherzigkeit. Anstelle meines Gebotes, du sollst deine Feinde lieben, haben diese in Mohammeds Kriegshandbuch grausam und unbarmherzig dahingemetzelt zu werden. Der Geist dieses Buches spricht für sich.

Interessant. Demnach sind die so genannten mekkanischen Suren des Korans nicht von Mohammed übermittelt worden?

Richtig! Mohammed selbst war ein machttrunkener und kriegsbesessener Mann - und noch schlimmer als dies, war er ein Frauenhasser und pädophil. Sein Sinnen richtete sich einzig aus auf weltliche Macht. Bald schon erlangte er okkultes Wissen und hier insbesondere, wie er mit den Djinns in Kontakt treten kann.

Die Djinns?

Dämonen. Über sie erlangte er zuletzt Kontakt zu Luzifer persönlich. Dieser unterrichtete Mohammed in der Kunst, wie er über den Geist der Menschen Macht erlangen kann. Denn einzig hierüber gelingt es einem irdischen Machthaber, sich seine Untertanen treu und ergeben zu machen - so sie sich ihm unterwerfen. Daher auch Islam, was übersetzt Unterwerfung bedeutet. All die gewalttätigen Suren aus dem Koran stammen aus der teuflischen Schmiede Luzifers. Aber das war nicht genug. Luzifer machte sich Mohammed zum Werkzeug, so er Einfluss darüber erlangte, mein Erlösungswerk zu verschleiern, sprich zu verleugnen. Daher riet Luzifer seinem Knecht Mohammed, all die arabischen antichristlichen Lehren der Seinen hinzuzufügen und sie alle miteinander zu vermischen. Darüber hinaus entstellte Mohammed diese Schriften derart, so meine wahre Wesenheit, die mit Sohn Gottes umschrieben wird, als unverzeihbare Sünde gebrandmarkt wurde. Diese Vermischung sich einander widersprechender Verse stiftet auch heute noch größte Verwirrung - nicht nur unter den Muslimen. Im Grunde ist der Koran die perfekteste Anleitung für eine zeitlose Kriegstaktik. Aber Luzifer sagt es im Koran schließlich über sich selbst so treffend, da er der beste Listenschmieder sei. Und für wahr, das ist er. Nachdem Mohammed seine teuflische Ausbildung abgeschlossen, sowie sein Kriegshandbuch übermittelt bekam, machte er sich an die Arbeit. Da er selber jedoch nicht schreiben konnte, musste er all die vielen Verse auswendig lernen. Daher vergaß er das eine oder andere. Und das war auch gut so. Denn hätte Mohammed all die Anweisungen, die er von Luzifer erhalten hatte, eins zu eins umgesetzt, dann würde bereits heute kein Andersgläubiger mehr am Leben sein. Das hingegen schwächt seine satanische Lehre nur gering. Durchaus könnten wir an dieser Stelle ins Detail einsteigen. Dafür aber reicht unsere Zeit beiweiten nicht. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass über diesen wahren Sachverhalt auch heute noch in den Kreisen hochgestellter Imame sowie islamischen Rechtsgelehrten Kenntnis besteht.

Also ist es zutreffend, was viele studierte Menschen aussagen, dass der Allah des Korans einzig nur mit Luzifer identifiziert werden muss?

So ist es!

Und was ist mit all den Moslems? Ich meine, die sind dem Luzifer doch alle auf den Leim gegangen.

Für wahr. Dennoch schaue ich auch hier einzig auf das Herz eines Menschen. Durchaus haben es die Muslime um ein Vielfaches schwerer damit, die Wahrheit, die sie freimachen könnte, zu erkennen. Dennoch - wenn ein Herz aufrecht lieben will, dann wird es das auch und findet seinen Weg. Nun aber höre.
Trotz all der Wirrungen kommt dem Islam dennoch eine durchaus konstruktive Seite zugute. Zuvor sprach ich darüber, dass es den Menschen ermöglicht wird, sich in ein neues Erdenleben einzuverleiben. Und viele der Menschenseelen wählen sich vor ihrer Einverleibung freiwillig ein Leben in einer Kultur aus, innert derer sie den Islam als ihre Religion annehmen werden. Dies einzig aus dem Grunde, da sie sich in ihren vorherigen Leben äußerst massiv gegen Gott zur Wehr setzten. Innerhalb des Islams werden solche Seelen gezüchtigt. Dahin gehend, sich Gottvater zu unterwerfen. Zum Glück sind viele Muslime derart ungebildet, dass sie in Allah nicht Luzifer erkennen als vielmehr den Schöpfergott vermuten. Das kommt ihnen zuletzt zugute. Dies ist selbstredend keine endgültige Lösung und Befreiung. Dennoch züchtigen sich diese Seelen hiermit selbst, so sie ihren inneren Widerstand gegen Gott lernen aufzugeben. Dies einzig dadurch, da sie lernen, sich Gott zu unterwerfen. Obgleich ich in Wahrheit die Menschen zuletzt vor mir aufrichte und nicht mir unterwerfe, ist dieser erste Schritt dennoch begrüßenswert. Dies ist die einzige konstruktive und förderliche Seite des Islams. Der Rest hingegen ist hochgradig gefährlich. Und eben die Menschenseelen, die das dann auch erkannt und gelernt haben, konvertieren in der Regel noch innerhalb ihres Erdenlebens zum Christentum. Obgleich dies für die Erlangung des ewigen Lebens keine zwingende Voraussetzung ist, setzen sie hiermit ein klares Zeichen für sich selbst und erfahren hier, dass es eine Erlösung im Lichte meiner Wahrheit tatsächlich gibt.

Interessant. So habe ich das noch nicht betrachtet!

Ja. Wie sagt euer Volksmund so schön. Dort, wo der Teufel etwas Böses will, erreicht er zuletzt doch nur das Gute. Obgleich dieses Sprichwort ungenügend ist, da es nicht der Teufel ist, der etwas Gutes erreicht, als vielmehr die natürliche Veranlagung des Menschen. Diese, die danach strebt, das Gute hervorbringen zu wollen - allen Widerständen zu Trotz. Und je größer das Übel umso größer zuletzt der Trotz. So schau sie dir an, all die muslimischen Trotzköpfe. Lustig, nicht wahr?

Sehr amüsant, ja. Dennoch vergeht mir der Humor, wenn ich daran denke, dass sich Menschen für diesen Glauben in die Luft jagen. Du weißt, diese Mujahedin, die darauf hoffen, sich mit ihren Sprengstoffwesten ins Paradies bomben zu können.

Ha ha haaaaaa. HA HA HA HA HAAAAAAAAAA!

Das findest du lustig?

Nein, selbstverständlich nicht. Aber mit deiner Frage sah ich all denen ihre Gesichter vor mir. Dann, wenn sie nach ihrem Selbstmordanschlag vor mir stehen und nur blöd klotzen. Der eine zum Beispiel hat es einfach nicht kapieren wollen. HA ha ha haaa. Alter, sprach er. Wo sind denn nun meine Bräute? HA HA HA au au AUUUUU HA HA HAAA! Und dann ha ha ha und dann ha ha ha sagte ich - Alter, hier - und schwups, da standen 72 Ziegen vor ihm - ha ha haHAAAAAA aua aua aua HA AHA HA. Dem sein Gesicht - HA HA HAAAAAAA!

HA HA HA HAAAAAA.

Fünf Minuten später.
Gut - ich sehe du hast Humor. Gefällt mir. Nun aber möchte ich auf meine Fragen zurückkommen.
Du sagtest vorhin, dass es nicht zwingend sei, das Christentum anzunehmen, so der Mensch das ewige Leben erben kann. Zu eben der Erkenntnis bin ich auch schon gekommen und bin froh darüber, dies aus deinem eigenen Munde zu hören. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Gemeinschaft der Christen zu unserer gegenwärtigen Zeit viel bewegen könnte.

Ja, ich weiß, worauf du hinaus möchtest. Auf deine Kurzgeschichte mit der Idee von der neuen christlichen Identität.

Richtig! Du hast sie gelesen?

Jesus lacht herzhaft.
Nicht nur das. Ich habe daran mitgeschrieben. Hast du es nicht gespürt?

Doch, im Grunde schon. Von daher - darf ich davon ausgehen, dass du diese Idee unterstützt?

Aber sicher unterstütze ich derartige Intensionen. Nach all meinen Kräften. Dennoch ermahne ich dich darin, dich hierin zu ernüchtern.

Aha. Weshalb?

Es es ist richtig und so ist es gut, dass derartige Intensionen kommuniziert werden. Aber die Realität sieht anders aus. Deine gegenwärtige Zeit ist einzig davon geprägt, dass die Menschen nur noch um sich selbst bemüht sind. Das soll nicht bedeuten, dass Menschen ihrem christlichen Dienst nicht nachkommen würden. Wovon ich spreche, ist Folgendes. Die Welt eines jeden Menschen ist um ein Vielfaches kleiner und dennoch komplexer geworden. Ein jeder hat sich auf seine kleine heile Welt zurückgezogen. Hieran will nun keiner mehr Hand anlegen. Sie sagen sich, besser ich bewahre das, was ich habe, bevor ich auch das noch verliere, was ich besitze. Die Menschen sind entmutigt, desillusioniert und enttäuscht. Schau dich doch um. Wenn noch vor zwanzig Jahren auf euren Straßen Tausende von Menschen allerorts für Frieden demonstrierten, so sind es heute hier und da vereinzelt ein paar Hunderte, die es nicht einmal mehr mit ihrer Aktion in die Tagesnachrichten schaffen.
Nein - eine geistige Revolution wird es nicht mehr geben. Dafür aber eine Vielzahl an gewalttätigen Ausschreitungen und Bürgerkriegen. Auch bei dir in Deutschland. Dennoch wird sich in deinem Land ein ganz besonderer Geist bewahren und erhalten. Zur rechten Zeit wird dieser aufbrechen und von weltweiter Bedeutung sein. Einzig aus diesem Grund will ich dich ermutigen, deine Gedanken von einer neuen christlichen Identität weiterhin zu kommunizieren. Einzig das innere Bild, dass du hiervon zeichnest, solltest du nicht weitermalen. Denn die Realität ist um ein Vielfaches bunter als alle Farben, mit denen du hantieren wolltest.

Interessant. Und welche Rolle wird Deutschland im Weltgeschehen spielen, da du von diesem besonderen Geist innerhalb unserer Nation sprichst?

Viel werde ich dir hierüber nicht sagen wollen. Jedoch dieses. Das Volk der Deutschen hat mit dem Dritten Reich eine grausame Vergangenheit hinter sich gebracht, welche diese Nation zuletzt bewältigt hat. Dafür gebührt ihr Lob und Anerkennung. Obgleich immer noch einige Knallköpfe durch das Land ziehen. Und hiermit meine ich nicht nur eure Probleme mit rechten und linken Gruppierungen, Islammisten und vernebelten Politikern. Dennoch hat das Volk die gegenwärtigen Gefahren noch nicht in aller Konsequenz erkannt. Das werden sie erst dann, wenn sie denken werden, alles sei zu spät. Dann, wenn der Feind vor der eigenen Türe steht und ihr Leben bedroht ist. Erschreckt aber nicht. Dies alles muss so kommen, damit ihr aus eurem tiefen Schlaf erwacht. Wenn dies geschieht, beginnt eine Zeit der Wandlung. Dann besteht die Hoffnung, dass dieser Geist, von dem du mit deiner neuen christlichen Identität sprichst, sich in der Welt sein Gehör verschaffen wird. Und für wahr, dass wird er auch - von ganz alleine. Dies aber nur so lange, wie es dem Feind dienlich ist. Dann aber wird er gegen alles und jeden mit all seinem Hass losschlagen, gegen jeden, der sich für meine Wahrheit ausspricht. Aus der gegenwärtigen Situation heraus wird dieser Erweckungsruf erbärmlich verhallen. Nicht, weil die Menschen ihn nicht hören wollen, als vielmehr, weil sie ihn noch nicht verstehen.

Ja, das sehe ich ebenso. Dennoch werde ich unermüdlich für dich sowie dieses neue Bewusstsein werben!

Sehr schön.

So, nun bin ich ernüchtert. Im positiven Sinne. Was für mich das Zeichen ist, dass ich mit meinen Fragen vorläufig am Ende bin. Nun - bis zu unserem nächsten Interview. Daher möchte ich dich an dieser Stelle um ein Schlusswort bitten. Eventuell ein Wort insbesondere für die Juden, da sie in unserem Interview doch recht kurz gekommen sind.

Liebend gerne und danke für deine Zeit.

Ich habe zu danken!

Richtig! Dann hört, was ich euch, dem Hause Juda meines Volkes Israel, zu sagen habe. So spricht Adonaj. Sorge dich nicht, denn ich bin allezeit bei euch. So ihr von allen Seiten in eurem Land, mein geliebtes Israel, belagert seid, lasse ich es nicht zu, dass ihr überwunden werdet. Dennoch rufe ich euch dazu auf, gleich wie jedes Volk auf dieser Erde, mit euren Staatenlenkern kritisch zu verfahren. Obgleich das Volk Israel in guten Händen ruht, werden auch hier im Geheimen von einigen eurer Politiker dunkle Stricke gezogen. Wache auf, du mein Volk, so du an dem Tag deiner Befreiung mich als deinen Herrn erkennen mögest. Denn dies versichere ich euch, dass ich gegen euch keinen Gräuel hege. Ich bin bei euch und hüte euch, wie mein Augapfel. Freut euch, denn bald schon werdet ihr auf dem Heiligen Berg eure Gebete verrichten können, so wie ich es euch einst zugesichert habe. Dennoch ermahne ich euch, innerhalb des dann dort stehenden steinernen Tempels eure Herzen zu einem lebendigen Tempel Gottes zu machen. So, wie ich es schon damals euren Brüdern und Schwestern kundtat. Mein Segen ruht auf euerem Haus, so ihr rufen werdet: Gelobet sei der, der da kommt, im Namen des Herrn. Amen.

Amen, Yeshua Ha-Mashiach!

So! Und nun mein lieber Medardon? Ich habe noch etwas Zeit.

Eventuell eine Pizza? Hast du Hunger?

Gerne, lecker. Und dazu einen Rotwein?

Hm, mal schauen. Ja, ich habe hier noch einen Coteaux des Longudoc. Magst du?

Prima, sehr gerne.

                  Guten Tag?

Ach Annabella. Schön, dass du da bist. Kuss! Wie war dein Tag?


                  Kuss. Spaßig. Aber - magst du mich nicht erst einmal deinem Gast vorstellen?

Selbstverständlich. Annabella - Jesus. Jesus - Annabella.


                  HA HA HA HA HAAAAA. Lustig!

Für wahr, dein Freund spricht die Wahrheit. Ich bin Jesus.


                  Aha ha ha ha. - - - Echt jetzt?

Aber sicher!

                  Und wie kommt‘s?

Nachher beim Essen, meine Liebe. Wir backen uns erst einmal ne Pizza! Magst du vorab auch ein Glas Wein?


                  Nachher, mein Liebster. Muss erst mal ankommen. Aber sag mal, der da ist echt der Jesus?

Ja!

                  Toll!

Hm, ist der Wein lecker!

Gell! Ähm Annabella? Wo ist Wunbert?


                  Habe auf dem Heimweg Elisa getroffen. Sie fragte, ob sie mit ihm noch im Park Gassi gehen dürfe.

Ach ja. Schön!

Wie wäre es mit Musik, meine Freunde?


                  Schau mal hier in meinen Mac, Jesus. Da wirst du sicher fündig.

Ah ja, danke meine Schöne. Mal sehen. Was haben wir da? Au ja, prima!




                  Oh, Medardon. Hörst du?

Ja. Unser Lied, meine Bella! Wenn ich zum Tanz bitten darf!


                  Aber sicher, du mein Held!

Duab schwuab - Uh huuuu huuu - Ha ha ha haaa! Ach ja, die Liebe!


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