Oder wie gelange ich über das Thema Homo-Ehe zu Elvis Presley?
Ein Gedankenprotokoll.
Hm - ich wurde gebeten, einen Artikel über ein aktuelles Thema zu schreiben. Egal worüber. Hauptsache, er soll meine Meinung wiedergeben. Also gut. Worüber mag ich schreiben?
Hm - Homo-Ehe?
Kurz mal darüber nachdenken.
Natürlich sollen sie heiraten dürfen. Wer wäre ich, anderen Menschen nur wegen deren Orientierung demokratische Grundrechte absprechen zu wollen? Und ob nun Homo oder Hetero - Hauptsache im Zentrum des Lebens stehen Werte wie Liebe, Achtung, Ehrerbietung, Würde, Achtsamkeit, Treue und so weiter. Selbstverständlich aber darf bei dem Thema nicht vergessen werden, dass die von Gott und Natur gegebene heterosexuelle Verbindung, hieraus folgernd die Ehe gleich wie die hierauf basierende Familie, eine besondere Wertstellung und Schutz im Staat erhalten bez. behalten muss. Schließlich sind 95 Prozent aller Menschen auf der Erde wie selbstverständlich hetero. Und wer ist es, der die Spezies Mensch seit Anbeginn der Schöpfung erhält und eine Norm begründet, über die wir Menschen uns identifizieren? Männlein und Weiblein. Eine ganz einfache Rechnung. Und schwups, da ist der Nippel durch die Lasche ... - oh je, an dieser Stelle keine zu bevorzugende Metapher. Egal.
Hm - aber nicht so gut. Homo-Ehe - ein zu heißes Eisen. Hä hä - eher ein zu Warmes - ups, sorry. Aber ... besser nicht. Bei dem Thema liegen mir zu viele linke, grüne und religiöse Fallstricke auf dem Weg. Hm - Fallstricke ist nicht das treffende Wort. Stigmata ist hier passender. Homophob, verkappt, unmodern, politisch inkorrekt, Genderhasser.
Ha - GM - Gender Mainstreaming?
Das wäre doch ein Thema. Kurz mal darüber nachdenken.
Problem hierbei jedoch ist, das kaum ein Bürger unseres Landes mit diesem Begriff und dem dahinter liegenden politischen EU-Programm etwas anfangen kann. Wenn die Leute wüssten, dass hier zum Beispiel gefordert wird, Kinder bereits ab dem dritten Lebensjahr im Rahmen von »wertvollen pädagogischen Anleitungen« zu sexualisieren. Aufgeklärte Frühsexualisierung nennt sich das in dem politisch korrekten Jargon unserer Paragrafenficker in Brüssel. Eine Frühsexualisierung, die in Kitas, Kindergärten und Schulen betrieben werden soll - fern aller Einverständnisse der Eltern. Ich denke, wenn die Bürger begreifen, wie unsere Politiker beabsichtigen, sich an der natürlichen Unschuld unserer Kinder zu vergehen. Die Straßen wären voll von demonstrierenden, zu recht besorgten Müttern und Vätern. Gleichschaltung der Geschlechter, ließe sich der im Grunde naturfeindliche und entgöttlichte Begriff GM übersetzen. Welch ein Wahnwitz. Aber wen wundert es, wenn wir mit pädophilen Politikern konfrontiert werden, die sich ihrer Sühne mittels eines gähnend niedrigen Geldbetrages entziehen dürfen. Bevor die dunkle Grube böser Geheimnisse genauer ausgeleuchtet wird.
Anstatt hier das gesunde Menschenherz pochen zu lassen, jubeln wir alle einem gendergleichgeschalteten Subjekt wie Conchita Wurst zu. Dieses dreitagebärtige österreichische Etwas polarisiert nicht nur - es irritiert, deharmonisiert, desensibilisiert und entnormalisiert. Sorry ‚Mistess‘ Wurst - ist nicht persönlich gemeint. Aber wo kämen wir hin, wenn der Alpenstadel eine Führungsrolle bei egal welchem Thema einnähme? Holadio di dudel di dö!
Und dann dieser Christopher Street Day - geht ja mal gar nicht. Hier wird nicht für die Homosexualität oder für Transgender demonstriert, sondern einzig die Sexualität zelebriert. Die Bilder sprechen für sich. Das ist ein echtes Armutszeugnis für eine Menschheit, die sich aufgeklärt nennen will.
Hm - aber nicht so gut. Ein zu heißes Eisen. Besser nicht. Auch bei diesem Thema - zu viele Stigmata: Genderhasser, homophob, verkappt, politisch inkorrekt, intolerant, altmodisch, uneuropäisch, Hass im Herzen.
Hass im Herzen? Das erinnert mich doch an was! Hm - ach ja - an unsere Bundeskanzlerin, die ihre ‚noch nicht selbstdenkenden‘ Bürger davor warnte, zu den PEGIDA Demos zu gehen. Weil diese demonstrierenden Feinde der deutschen Grundordnung ihrer Erkenntnis nach, alle Hass im Herzen tragen sollen.
Hm - PEGIDA?
Das wäre doch ein Thema. Kurz mal darüber nachdenken.
Wie nannte dieser grün bekiffte Bonusmeilen Veruntreuer Cem Özdemir diese Demonstranten? Mischpoke und Brunnenvergifter? Stigmata, die in mittelalterlichen Zeiten auf Juden angewandt wurden, bevor diese von einem wütenden Mob vatikankonform gelyncht wurden. Schon irgendwie krass, wenn er derartige Begriffe verwendet. Da zeigt es sich mal wieder. Kiffen ist zwar gesund - gegen Dummheit aber ist noch kein Kraut gewachsen. Hm - PEGIDA im Visier unserer Volksvertreter. Ganz nach dem Motto: »Alder - mach ma ne braune Tüte uff und stop se alle nei!« Ich meine, ich bin nicht für diese patriotischen Abendländer. Aber auch nicht gegen sie. Ich verhalte mich mit meinem Denken denen gegenüber in einer Art und Weise, wie sie von unseren Volksvertretern wie selbstverständlich erwartet werden dürfte: möglichst differenziert, gesprächsbereit, hinhörend, selbstkritisch aber auch konstruktiv kritisch. (Ha ha ha - träum weiter!)
Die Abendländer selbst: Hier erkenne ich ein eher symptomatisches Problem unserer modernen Protestkultur. Eines, welches nur das eine erreicht - Trennung. Zwischen den Menschen - volkstrennend. Einzig, weil sie wie immer gegen etwas sind. Und schwups, so finden sich schnell dumme Trottel, die gegen die Gegner sind. Und wieder welche, die gegen die Gegner der Gegner sind und so weiter. Mag ja sein, dass diese PEGIDA-Demonstranten ein akut zu betrachtendes Anliegen kommunizieren. Und hier muss dringend weitergedacht aber auch gehandelt werden. Auf allen Seiten. Aber bitte doch nicht derart, da sie wie die dümmsten Deppen auf ihrer Weihnachtsdemo »Stille Nacht, Heilige Nacht«, singen. Noch peinlicher geht es kaum. Wenn sie sich schon auf die christlichen Werte beziehen, so wie ihr populistischer Stargast Geert Wilders, dann sollten sie auch denken und handeln, wie es Jesus einst empfahl. Aber egal. Wenn ich den Versuch starte, über PEGIDA differenzierter zu denken und zu schreiben, trage ich per Definition ein Feindbild gegen jeden und alles in meinem Herzen. Eines, welches mir niemand von allen Seiten erlauben wollte, es glaubhaft zu widerlegen. Hey - es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Richtig - eine Islamisierung unserer Kultur ist nicht zu begrüßen. Und das es eine entsprechend Strömung in unserem Land gibt, die diese vorantreibt, ist nicht zu übersehen. Aber die Art und Weise, wie dieses Thema derzeit von allen Streitparteien auf allen Ebenen angegangen wird, braucht einen anderen Terminus: Entchristianisierung.
Hm - aber auch nicht so gut. Ebenso ein zu heißes Eisen. Besser nicht. Auch bei diesem Thema - zu viele linke, grüne, christdemokratische, bunte und soziale Stigmata: Brunnenvergifter, Nazi, verkappt, politisch inkorrekt und vor allem Islamhasser.
Hm - Islam?
Das wäre doch ein Thema. Kurz mal darüber nachdenken.
Die Religion des Friedens und der Toleranz. Ich verstehe noch immer nicht, weshalb muslimische Wortführer diese Attribute andauernd werbeträchtig voranstellen. Ich meine, in einem demokratischen Land wie die Bundesrepublik wird es wie selbstverständlich und grundgesetzkonform vorausgesetzt, dass eine ideologische, politische oder auch religiöse Gruppierung, die hier Fuß fassen will, friedlich und zumindest tolerant ist. Andernfalls hieße es sofort: »Guten Tag, ich komme vom Verfassungsschutz.« Ergo: nichts Neues im Westen. Was sagte unser viel zitierter Alt-Bundeskanzler Christian Wulff? Uh - Christian Wulff. Im Grunde eine Persona non grata, wenn es nach der veröffentlichten Meinung geht. Geht gar nicht. ABER - wo er recht zu haben behauptet, da wird er gerne zitiert - nun, aus der Sicht einiger Weniger in unserem Land. »Der Islam gehört zu Deutschland!«
Jo, mein liebes Schaf im Wulffsfell. Aber hast du auch einmal darüber nachgedacht, ob der Islam mit Deutschland verwurzelt ist? Da gibt es einen Unterschied. Einen Gravierenden. Verwurzelt in Kultur, Gesellschaft, Politik, Recht, christlicher Identität, Humor, Satire, Kunst, Musik oder auch mit unseren meinungsfreiheitlichen Demonstrationen, dem Karneval und den Radsportveranstaltungen. Eine Verwurzelung dauert lange. Sehr lange. Sehr sehr lange. Unglaublich lange. Ach, du willst konkrete Zahlen? Nimm dass: 350 Jahre wenigstens. Das sind 14 Generationen intensivster freiwilliger und begeisterter muslimischer Integration, sprich Wurzelschlagung in einen säkularen Boden. Uh - geht gar nicht, lehren mich Koran, Suna, Scharia und islamische Fatwas, die alle nichts mit dem Islam zu tun haben wollen - dann, wenn dieser kritisiert wird - glaubt man den muslimischen Wortführern, die fortwährend beteuern, wie fortschrittlich und menschenrechtsnahe ihre religiös-politische Ideologie im Gegensatz zu allem anderen ist. Ach, weißt du was? »RUF - MICH - AN!«
Und schon wären wir bei dem Thema Integration.
Integration. Hm - beruht auf Gegenseitigkeit. Logisch. Angebote machen - Angebote annehmen. Mal schauen, was es da gibt. Aha - extra reservierte Schwimmzeiten nur für muslimische Frauen in öffentlichen, mit Steuergeldern subventionierten Schwimmbädern. Ungläubige, also alle Nichtmuslime, müssen draußen bleiben, weil der Prophet dass so will. Der muss es ja wissen - dieser Wüstensohn - oder heißt es wüster Sohn? Egal. Ne - hier ist Integration gescheitert - um unsere Bundeskanzlerin zu zitieren. Ach - das sagte sie 2010. Stimmt - hier greift ja das politische Haltbarkeitsdatum, welches mit der nächsten Wahl verfällt. Aber hier - Straßenfeste und dergleichen sollten auf Antrag der muslimischen Verbände auf Wochenenden außerhalb der Zeit des Ramadans gelegt werden. Damit die Muslime von solchen Feiern nicht ausgeschlossen werden. Hä? Aber diese Straßenfeste sind doch gemäß koranischer Glaubenslehre heidnisch, sündhaft. Verstehe ich nicht. Integration ja - dort, wo es unislamisch ist. Integration nein, dort, wo es islamisch ist. Oder wie. Oder hä? Jetzt verstehe ich gar nix mehr. Ich komme mir vor wie der Hauptmann von Köpenick. Oder wie Asterix und Obelix im Haus, das Verrückte macht. Eine in sich widersprüchliche Logik, die den gesunden Menschenverstand in die Irre leitet.
Ja, ja. Der Islam. Friedlich und tolerant bei Maischberger, Anne Will und Jauch. Auf ihren eigenen Internetseiten aber heißt es, das die Christen wegen ihres Glaubens alle und ohne Ausnahme spirituell verkrüppelt sind. Aber egal - das Christentum ist ohnehin nur eine Scheinreligion, wird hier diagnostiziert. Aber alles kein Problem. Die Muslime sind ja nach Europa gekommen, um das Kreuz zu brechen, wird der Leser dieser etablierten muslimischen Webseiten sogleich beruhigt. Bitte? Das Kreuz brechen? Was meinen die damit? Etwa das Christentum zu vernichten? Na danke, liebe Kulturbereicherer - äußerst friedlich und tolerant. Und überhaupt. Was heißt hier Bereicherung? Womit und wodurch? Bitte nennt mir nur ein einziges Alleinstellungsmerkmal, was den Islam gegenüber allem anderen auszeichnet. Irgendetwas, von dem wir hier sagen könnten: Prima - das haben wir noch nicht. Das brauchen wir. Würde es den Islam nicht geben, würde uns in der Tat etwas fehlen. Etwa unsere Köpfe? Oh - entschuldigt, liebe Muslime. So war das nicht gemeint. Aber hier, ein Vorschlag. Ein guter Anfang wäre getan, wenn ihr euch erfolgreich und nachhaltig dafür einsetzt, dass einige unserer souveränen Bürger nicht mehr durch islamische Todesfatwas bedroht wären. Nur, weil sie das tun, was für einen Menschen Pflicht gebend ist: selbstdenkend, kritisch, aufklärend, mahnend, wahrhaftig, helfend und heilend. Aber egal. Jesus wurde ja auch gekreuzigt. Das wissen wir alle.
Ach her je. Ich merke schon. Dieses Thema ist wie ein Fass ohne Boden. Besser erst gar nicht damit anfangen. Am Ende läge ein derart dickes Buch vor mir, was niemand lesen und verstehen wollte. Ähnlich dem Ko...! Schluss Punkt aus.
Hm - auch nicht so gut. Ebenso ein zu heißes Eisen. Besser nicht. Erneut - zu viele linke, grüne, islamische, verschleierte und bunte Stigmata: islamophob, intolerant, Ausländerfeind (??? hä? Was denn nun? Ich dachte, der Islam gehöre zu Deutschland), Nazi, unchristlich.
Ha - Christentum?
Das wäre doch ein Thema. Kurz mal darüber nachdenken.
Fakt ist - der christliche Glaube ist exklusiv. Sicher - eine friedliche Koexistenz des Christentums mit einer antichristlichen Religion, wie zum Beispiel dem Islam, wäre dennoch möglich. Denn eines der herausragenden Merkmale der Lehre Jesu ist das der Harmonie mit seinen Mitmenschen - unabhängig von Ethnie, Religion oder Staatszugehörigkeit. Jesus nämlich sagte: Gott liebt den Sünder, nicht aber die Sünde. Ob das der Islam ebenso lehrt? Egal. Was aber gar nicht geht, sind Imame in christlichen Gottesdiensten, die ihr Glaubensbekenntnis beten: Allah ist am größten und Mohammed ist sein Prophet. Eine Bekundung, die den christlichen Geist und Glauben verleumdet, ablehnt und negiert. Zudem wissen es die wachen Christen besser: Jesus ist noch größer als Allah.
»Allahu Akbar. Allah ist am größten!«
»Jesus ist noch größer!«
»Allah noch größer!«
»Immer eins mehr als du!«
Die Frage aber, die hier mehr von Interesse sein dürfte, ist die, ob der Papst die Lehre Jesu kennt. Ich denke schon, dass er sie kennt. Aber praktiziert und kommuniziert er sie auch?
Ich frage dies daher - weil, aus welch anderem Grund hätte Hans Küng sein Buch »Jesus« mit folgenden Worten eröffnet: »Wer war jene einzigartige Gestalt, die dem Christentum den Namen gab? Wie ungezählte andere Katholiken vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) bin ich aufgewachsen mit dem traditionellen Christusbild des Glaubensbekenntnisses, der hellenistischen Konzilien und byzantinischen Mosaiken: Jesus Christus als thronender ‚Gottessohn‘, ein menschenfreundlicher ‚Heiland‘ und früher für die Jugend der ‚Christkönig‘.«
Aber - ach her je. Wer heute noch versteht dieses eine feine Wort: hellenistisch. Vor allem in dem hier vorgestellten Bezug. Ein unscheinbares Wort, welches dem gesamten dreihundertseitigen Buch die Richtung deutet. Ein Buch, wie es kaum besser geschrieben werden kann, auf dass der Leser begreift, dass der Jesus der Kirchen mit dem jüdischen Gottessohn und Israeliten Yeshua nicht identisch ist. Ein Buch, bei dem der Leser von alleine begreift, dass der Stellvertreter Christi, wie der Papst genannt wird, in der Tat grichisch-latein-korrekt im Neuen Testament als Antichrist benannt wird.
Oh je - wollte ich hier ansetzen, meine Meinung kundzutun. Wo müsste ich beginnen? Hm - am besten bei den antimessianischen Gemeinsamkeiten von Islam und Vatikan: Höllenlehre und Verdammungstheologie, Heiligenverehrung, Alleinvertretungsanspruch einer behaupteten aber unbewiesenen göttlichen (Un)-Wahrheit, göttliche Zerrbilder, inhaltsentleerte Gebete, heidnische Rituale. Schluss, Punkt, aus. Ich denke, zu diesem Thema müsste ich ein eigenes Buch schreiben, um ihm gerecht zu werden.
Hm - aber im Rahmen eines Artikels - nicht so gut. Papst und Islam als Erfüllungsgehilfen des Antichristen? Ein viel zu heißes Eisen. Besser nicht. Ich brauche meinen Kopf noch zum Denken und zum Atmen. Zu viele politische, islamische, katholische, evangelische und bunte Stigmata: islamophob, christianophob, Gottesleugner, intolerant, Verschwörungstheoretiker.
AAAAAAH! Verschwörungstheorie?
Das wäre doch ein Thema. Kurz mal darüber nachdenken.
Uh - ich glaube, es ist besser, sich hierüber auszuschweigen. Ich erinnere mich noch an das Jahr 2003. Als ich damit begann, mich mit den Ereignissen von 9/11 auseinanderzusetzen. Angeregt durch die auch heute noch immer aktuelle und zielführende hervorragende Reportage von Gerhardt Wisnewski und Mathias Bröckers: Aktenzeichen 9/11 ungelöst. Im Rahmen meiner Internetrecherche fand ich damals eine Website, die mit folgenden Worten titelte: Hier erfahren sie alle Wahrheiten über den 11. September 2001. Und tschüss, dachte ich mir sogleich. Der investigative Enthüllungsjournalismus hat eben erst damit begonnen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Und irgend so ein pubertärer Pickelknabe mit verkehrt herum aufgesetzter Baseballkappe meint, mir jetzt schon alle Wahrheiten über dieses diabolische, topsecret Jahrhundertverbrechen offenbaren zu können. Ja, bei diesem handelt es sich in der Tat um einen Verschwörungstheoretiker, der dem gleichnamigen Stigma alle Ehre macht. Jedoch bezeichne ich solche Pickelknaben als Spinner, Fantasten und Zielwegverhinderer.
Eben diesen Spinnern ist es zu verdanken, dass ihnen hochgebildete Professoren, Akademiker, Wissenschaftler, Architekten, Journalisten und viele mehr, beigesellt und auf deren Niveau herabgezogen werden können. Eben diese letztgenannten Hochgebildeten sind es doch, die mittels ihres Fachwissens und ihrer analytischen Methoden begonnen haben, die Fragen zu stellen, die nicht nur berechtigt sind, sondern auch dringend beantwortet werden müssen. Auch begehen sie nicht den Fehler und provozieren spekulative Antworten, die auf eine vermutete oder behauptete Täterschaft hindeuten. Sie tun es nicht, weil es destruktiv für die Sache und damit nicht zielführend wäre. Denn ab hier würden sie den Bereich der Spekulation und der Theorie betreten. Solche, die sich nicht erfragen noch ohne Umstände beweisen ließen. Hier bleibt der Schuster bei seinen Leisten. Und das ist gut so.
Heute aber wird mittlerweile alles, was der veröffentlichten Meinung entgegenläuft all zu schnell mit dem Wort Verschwörungstheorie stigmatisiert. Es ist durchweg negativ belegt und mit Affirmationen verbunden wie: Spinner, Dummkopf, realitätsfern und pathologisch erkrankt. Und wem haben wir das zu verdanken? Diesem pubertären Pickelknaben mit verkehrt herum aufgesetzter Baseballkappe, der in der Tat zu der Überzeugung kam, dass es die Bielefeldverschwörung wirklich gibt und die NASA uns über die Tatsache der wahren flachen Erde belügt.
Na prima. Ich glaube, ich halte nun besser meine Klappe, bevor ich in eine Klapsmühle rechtskonform zwangseingewiesen werde. Irgendwie ist mir die Lust darauf vergangen, meine Meinung über meine Meinung kundzutun. Denn egal, worüber man sich heute noch versucht kritisch und hinterfragend zu unterhalten, sogleich geht irgendeine Schublade auf und du wirst da hineingesteckt. Und wehe, du willst da hinaus. Dann gibt es verbale Prügel, ganz nach dem Motto: Das ist nur deine Wahrheit.
Dass heute noch irgendjemand sein eigenes Gehirn gebraucht, scheint niemand mehr ernsthaft glauben zu wollen. Und ja, ich gebe es zu. Ab und an bin auch ich von Verschwörungstheorien begeistert. Wie zum Beispiel, ob Elvis seinen Tod inszeniert hat und jetzt glücklich und erfüllt auf Hawaii lebt. Aber Derartiges beleibt eine süße Träumerei ohne realen Zugewinn für mein Leben. Soll aber ein Zugewinn, gleich welcher Art, erzielt werden, so befasse ich mich bezogen auf dieses Thema mit Verschwörungsanalysen. Solchen, die sich begründen lassen und den Lauf der Welt in der Tat umzulenken imstande wären.
Ich denke, ich weiß jetzt, was ich mache. Ich schließe meinen Labtop und überlasse die Welt sich selbst. Ich schnappe mir eine Flasche Wein, drehe mir ein paar Joints und setze mich mit meinem MP3-Player an den Strand mit Blick auf die untergehende Sonne, um bei der Musik von Elvis Presley meine Gedanken fliegen zu lassen. Ja, auch um in Richtung Hawaii ein kleines Danke zu senden.
»Wie bitte? Du hörst Musik von einem pädophilen, tablettenabhängigen Frauenhasser?«, höre ich jetzt schon erschrocken fragen.
Darauf kann ich nur antworten: »Bitte, lass mich mit deinem verzerrten Weltbild a la Guido Knopp in Frieden. Der Typ ist doch krank und hat keine Ahnung!«
Und so erlaube ich mir mein Gedankenprotokoll zu beschließen mit den Worten des einzig wahren Propheten der letzten fünfzehn Jahrhunderte.
If I can dream of a better land.
Where all my brothers (and sisters) walk hand in hand.
Tell me why, oh why can‘t my dream come true?