Montag, 6. August 2018

If I Can Dream

Wenn ich doch zu Träumen vermag.

Bei diesem Gospel-Song handelt es sich nicht einfach nur um einen populären Song von Elvis Presley. Dieses Lied wurde in einer Zeit geschrieben, genauer im Jahr 1968 von Walter Earl Brown, als die USA infolge des Vietnam-Krieges, den Ermordungen von J.F. Kennedy und seinem Bruder Robert, der damals aufkeimenden Wirtschaftskrise, der Rassenunruhen und der beginnenden volkszersetzenden Hippiebewegung tief gespalten war. Politisch, kulturell, ethnisch und religiös. 
Der Song ‚‚If I Can Dream‘‘ ist angelehnt an eine Rede von Martin Luther King Jr., dessen Leitsatz jedem gebildeten Menschen zwingend bekannt sein muss: ‚‚I have a dream.‘‘ So erklärt es sich auch, dass dieser Gospel-Song ebenso als eine Hommage an MLK gedacht war, da er unter dem direkten Eindruck von Kings Ermordung geschrieben und zwei Monate später von Elvis aufgenommen wurde. 
Als Elvis dieses Lied vorgestellt bekam, sagte er hierzu:
»I‘m never going to sing another song I don‘t believe in. I‘m never going to make another picture I don‘t believe in.«
»Ich werde nie wieder ein Lied singen, an das ich nicht glaube. Ich werde nie wieder ein Bild machen (im Sinne von Abbild provozieren), an das ich nicht glaube.« 
Dieses Versprechen, das er sich selber gab, hatte er dann auch im Großen und Ganzen eingehalten.

Dies sagte Elvis nicht einfach so dahin und auch nicht leichtfertig. Ganz im Gegenteil. Schon seit frühester Jugend an setzte er sich aktiv ein gegen die Rassendiskriminierung in seinem Land und fand in späterer Zeit immer einen souveränen unpolitischen Mittelweg, um zuletzt alle politischen Lager weiterhin mit seiner Stimme und seiner Botschaft erreichen zu können. Dennoch suchten die Vertreter der Mainstreampresse immerzu, Elvis in ein politisches Spektrum zu drängen und für sich zu instrumentalisieren. Zum Beispiel im Jahre 1972, als er in New York auf der Pressekonferenz für sein Konzert im Madison Square Garden zu seiner Haltung gegenüber dem Vietnamkrieg befragt wurde. Er aber antwortete sinngemäß: »Hey, Schätzchen (es war nämlich eine Journalistin, der er antwortete). Ich bin Entertainer und das ist meine Mission, den Menschen ein gutes Gefühl zu bringen und ebenso Liebe.« Jeder, der Elvis kennt, weiß um die dahinterliegende Botschaft. Nämlich, dass er sehr wohl eine kritische Haltung zu diesem entsetzlichen Krieg hatte. Aber sein Job war es nun einmal, durch seine Musik alle Menschen im Land an deren Herz zu erinnern. Klingt zwar kitschig - aber gemeint ist Folgendes: Erinnere Dich daran, wie wesentlich es ist, dich deinem Nächsten zuzuwenden und zu lieben. Deine Mitmenschen, dein Land, die Menschheit als Ganzes. Denn eben das waren immer wieder die Botschaften, die er auf der Bühne regelrecht gepredigt hatte. 
»You‘ve never stood in another man‘s shoes
Or saw things through his eyes
Or stood and watched with helpless hands
While the heart inside you dies.
So help your brother along the way
No matter where he starts.
For the same God that made you,
Made him too, these man with broken hearts.« 
»Du standest noch nie in den Schuhen eines anderen Mannes,
oder sahst die Dinge durch seine Augen,
oder standest und beobachtetest mit hilflosen Händen,
während das Herz in dir stirbt.
Hilf deinem Bruder auf diesem Weg
Egal wo er anfängt.
Derselbe Gott, der dich geschaffen hat,
der erschuf ebenso ihn,
diesen Mann mit gebrochenem Herzen.« 
Words by Elvis Presley
Durchaus. Hiermit will ich Elvis nicht veredeln. Wir wissen um seine dramatische Rolle, die er in seinem Leben ebenso eingenommen hat. Dennoch vermochte er es, auf die Menschen Einfluss zu nehmen, wie es kein Politiker oder Prediger zu seiner Zeit vermocht hätten. Nun ja, einzig Jesus, den Elvis ebenso auf den Bühnen als den wahren King verkündete. Aber das wäre jetzt eine andere Geschichte.

Führt man sich die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, ethnischen und religiösen Zustände in den USA der damaligen Zeit vor Augen, die den heutigen Zuständen in unserem Land durchaus ähnlich sind, sollten die folgenden Zeilen tief in unsere Seelen eindringen, um zu verstehen, worum es in unserer heutigen Zeit wirklich gehen sollte. 
»If I can dream of a better land
Where all my brothers walk hand in hand
Tell me why can‘t my dream come true?« 
»Wenn ich doch zu träumen vermag von einem besseren Land,
wo all meine Brüder (Geschwister) Hand in Hand gehen.
So sage mir, warum kann mein Traum nicht wahr werden?«
Es ist doch so, dass kein vernunftbegabter und empathiefähiger Mensch einem Hilfesuchenden die rettende Hand verwehrt, wenn er dazu in der Lage ist, ihm diese zu reichen. Kein Mensch will Krieg, kein Mensch will Waffenhandel und Rüstung, kein Mensch will ethnische Hetze, kein Mensch will Diskriminierung, kein Mensch will das alte Spiel von Unterdrückung und Unterwerfung spielen.
Will er es dennoch, ist er kein Mensch, sondern ein Arschloch. So einfach ist das. Keine Diskussion. 

ABER. Ebenso will kein Mensch verleumdet werden, nur weil er den Mut besitzt, die Realität zu benennen - die Wahrheit auszusprechen, auch wenn sie unbequem ist.
»We‘re lost in a cloud
With too much rain
We‘re trapped in a world
That‘s troubled with pain« 
»Wir sind in einer Wolke verloren
Mit zu viel Regen
Wir sind in einer Welt gefangen,
die mit Leid drangsaliert wird.«
Und? Klingt das vertraut? 
Gefangen in einer Welt, voll der Drangsal.

Wer ist es denn in unserer Welt, der schon immer drangsaliert wurde? Von eben den Menschen, die über die Macht der Deutungshoheit verfügten. 
Es sind schon immer diejenigen gewesen, die die Wahrheit erkennen und den Mut besitzen, diese laut auszusprechen. Sie werden verleumdet, untergraben, gejagt, medial ausgepeitscht, ihre Existenzen werden vernichtet, ihr Ruf und Ansehen beschmutzt, ihre Würde in den Dreck gezogen, ihnen ihr Denken verboten, auf ihren Gräbern wird getanzt. 

Ist es das, was Dir widerfährt, was Dir von den Volltrotteln der political correctnes entgegengeschleudert wird, dann machst du verdammt noch mal etwas vollkommen richtig in Deinem Leben. Oder erwartest Du von diesen Versagern, dass sie Dir für Deine Kritik auch noch zujubeln, applaudieren und Dich hofieren? Vergesse es. So lange, wie die hirnamputierten Marktschreier in ihrer Position von einer imaginären und/oder schlafenden Mehrheit im Volk Bestätigung erhalten, so lange wirst Du träumen müssen. Aber auch dürfen. Und es ist Dir geraten, einen guten Traum zu träumen.

Denn:
»But as long as a man
Has the strength to dream
He can redeem his soul and fly.
Deep in my heart there‘s a trembling question
Still I am sure that the answer gonna come somehow
Out there in the dark, there‘s a beckoning candle
And while I can think, while I can talk
While I can stand, while I can walk
While I can dream, please let my dream
Come true, right now« 
»Solange wie ein Mensch die Kraft hat, zu träumen,
kann er seine Seele freisetzen und davonfliegen.
Tief in meinem Herzen gibt es eine bebende Frage.
Aber ich bin mir sicher, dass die Antwort kommen wird, irgendwie.
Da draußen im Dunkeln gibt es eine Kerze, die mir zuwinkt
Und solange ich denken kann, solange ich reden kann,
solange ich stehen kann, solange ich laufen kann, solange ich träumen kann,
bitte lass meinen Traum wahr werden, jetzt und sofort.«
Das ist es, was ich einem jeden Wahrheitsredner wünsche. Die Kraft, an die Wahrheit zu glauben, diese unermüdlich zu verkünden, in dem Bewusstsein, dass der Traum von der Wahrheit durch Dein Dazutun in Erfüllung gehen wird. 
Das dem so sein wird, dessen bin ich mir gewiss. Und wenn es hier schon Einen gibt, dann findet er einen Zweiten. Und diese zusammen einen Dritten, Vierten und eine Millionsten.

Sei unermüdlich, Du wundervoller Mensch im Ringen um das wahre Wort.
Denn ganz gleich, in welch tiefe Schluchten die Lügner Dich werfen wollen. 
Zuletzt wirst Du es sein, der aufrecht dastehen wird. Nicht sie.
Du wirst der Wahrheit Spiegelbild erschauen und lachen. 
Sie hingegen werden beim Anblick ihrer Fratzen einzig erschaudern.
Du wirst triumphieren: Ich habe es geschafft.
Sie hingegen werden heulen: Verdammt, wir haben den ganzen Weg noch zu gehen.

Denke immer daran. Immer, wenn Du verzweifelt bist, dann sage Dir, dass es in der Geschichte immer Tyrannen und auch Mörder gegeben hat, die, so schien es manchmal, unbesiegbar waren. Zuletzt aber wurden sie dann doch gestürzt.
»There must be peace and understanding sometime
Strong winds of promise that will blow away the doubt and fear
If I can dream of a warmer sun
Where hope keeps shining on everyone
Tell me why won‘t that sun appear.« 
»Es muss irgendwann Frieden und Verständnis geben.
Starke Winde des Versprechens, die den Zweifel und die Angst wegblasen werden. Wenn ich doch von einer wärmeren Sonne zu träumen vermag,
wo Hoffnung auf jeden scheint.
Sag mir, warum sollte diese Sonne dann nicht auch erscheinen können?«
In diesem Sinne. Ich habe fertig. Elvis, the stage is yours.


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